Endless OS: Ein Desktop für Menschen ohne Computer
Bisher hat der Großteil der Menschheit weder Rechner noch Internetzugang. Nuritzi Sanchez erklärt auf der Gnome-Konferenz Guadec, wie das Unternehmen Endless daran etwas ändern will. Dabei gibt es viele Probleme - vor allem die Interaktion mit Software muss völlig neu gedacht werden.

"Wir nutzen Smartphones als Navigationsgeräte und schnallen uns Go-Pro-Kameras auf den Kopf", sagt Nuritzi Sanchez von Endless in ihrem Vortrag auf der diesjährigen Gnome-Konferenz Guadec. Für die Mehrheit der Menschheit sei dieser Lebensstil aber weit entfernt von der täglichen Realität. Das Unternehmen versucht deshalb, einen Rechner mit freier Software für die sogenannten Entwicklungsländer zu erstellen, wobei das Team auf viele Probleme stößt.
Kein Billigprodukt
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Die angestrebte Nutzergruppe lebe zwar in relativ einfachen Verhältnissen, habe aber ein Haus oder eine Wohnung, vergleichsweise guten Zugang zu Lebensmitteln sowie Elektrizität und benutze sehr oft ein Fernsehgerät, erklärt Sanchez. Nur eben einen Desktop-PC besitzen viele Menschen nicht.
Um das zu ändern, hat Endless einen gleichnamigen Computer mit einem hübschen Design erstellt und die Serienproduktion per Crowdfunding über Kickstarter finanziert. Die Hardware soll dabei das Beste sein, das die beschriebenen Nutzer sich leisten können, nicht das Billigste. Das Gerät verfügt über eine Celeron Dual-Core-CPU, 2 GByte RAM und 32 GByte eMMC-Speicher. Außerdem stehen USB 2.0 und 3.0 sowie Ethernet bereit, ein Audioausgang und ein HDMI- sowie ein VGA-Anschluss für Video.
Die etwas teurere Variante verfügt über eine 500 GByte große Festplatte, eingebaute Lautsprecher, WLAN nach 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 4.0. Peripheriegeräte werden nicht mitgeliefert, weil sie oft vor Ort sehr günstig zu erwerben sind. Als Monitor soll der heimische Fernseher genutzt werden. Wichtiger und auch ursprünglicher Fokus des Endless-Teams ist aber die Software, die auf dem Gnome-Desktop aufbaut.
Ein Desktop für andere, nicht für uns
Denn für die Nutzer bedeutet der Besitz eines Endless Computers oft den ersten intensiven Kontakt mit einem Desktop-PC überhaupt. Das heißt, anders als "wir" sind etwa der Bauer in Guatemala oder die Bewohner der Favelas in Rio de Janeiro nicht an die seit mehr als dreißig Jahren gewachsenen Nutzungskonzepte gewöhnt, wie etwa verschachtelte Menüs, Steuerleisten oder Dateisysteme und ihre Ordner-Struktur.
Das heißt, die Macher stehen vor dem großen Problem, die Oberfläche des Betriebssystems so gestalten zu müssen, dass sie ohne viele Erklärungen direkt genutzt werden kann. Die Designs orientieren sich deshalb an einem Paradigma, das viele Nutzer bereits wesentlich besser kennen: dem von Smartphones.
Laut Sanchez bedeutet das: große anklickbare Icons auf dem Startbildschirm, einen Splash-Screen für jede Anwendung, um deren Start anzuzeigen, und Vollbildanwendungen. Wobei Letzteres nicht ganz stimmt, da eine Titelleiste angezeigt wird, mit der die Fenster über einen Knopf wieder geschlossen werden können.
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Ich mache mein Fachabitur als ITA und wenn die Lehrer uns ne Aufgabe gegeben haben u...
@berritorre So ein Quatsch, von a bis z.
Nein, es ist nicht korrekt. Auch da fehlen Wörter, wenn man immer noch schlecht schreiben...
Es gibt nur "eine Medizin". Die Bezeichnung Schulmedizin ist nur die abwertende...