Investitionen könnten sich schon ab 2025 rechnen
Sillober: Wir berechnen Infrastrukturinvestitionen in der Regel über 15 Jahre. Aber wir sehen schon, dass die Nutzerzahlen deutlich höher sind als wir ursprünglich kalkuliert hatten. Wir liegen aufgrund der stark steigenden Neuzulassungen von Elektroautos über Plan. Wenn das so weitergeht, wird sich das für uns schon ab 2025 rechnen.
Edison: Dabei liegt der HyperHub in Kamen nicht einmal direkt an der Autobahn, sondern in einem Gewerbepark in der Nähe einer Autobahn-Auffahrt. Ist das Absicht oder der Platznot auf den Raststätten geschuldet?
Sillober: Dafür gab es mehrere Gründe. Die Lage dort ist verkehrsgünstig, gleichzeitig gibt es Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung. Es ist eine ideale Mischung aus einem Fernstraßen- und suburbanem Standort. Und es ist sehr schwierig, direkt an der Autobahn Grundstücke von 3000 Quadratmetern Größe zu bekommen. Bestehende Raststätten sind schon ausgeplant, da würden wir zu viele Parkplätze wegnehmen.
Edison: In AC-Lader in der Stadt investiert EnBW gar nicht mehr?
Sillober: Nein. Wir haben damit mal angefangen und viele Erfahrungen in den vergangenen Jahren damit gemacht. Inzwischen glauben wir, dass auf diesem Weg nicht die Größenordnungen zu erzielen sind, die wir bei der stark wachsenden Zahl an Elektroautos im öffentlichen Raum brauchen. Wir bieten weiterhin AC-Lademöglichkeiten für Unternehmen an, auch Wallboxen für private Nutzungen. Aber nicht mehr im öffentlichen Raum. Denn es ist sehr schwierig, damit die Kosten zu decken: Die Auslastung ist tagsüber niedrig - und nachts hängt ein einzelnes Auto viele Stunden dran. Wenn es blöd läuft, ist es auch noch ein Plug-in-Hybrid, mit kleinem Akku, der wenig laden kann. All das führt dazu, dass eigentlich der Strompreis an einem AC-Lader höher sein müsste als an einem DC-Schnelllader.
Edison: Einige Anbieter nehmen nach den Erhebungen für unseren Charging-Radar inzwischen bis zu 63 Cent pro Kilowattstunde beim AC-Laden.
Sillober: Da sehen Sie es. Wir stellen auch in unseren Verhandlungen mit unseren Roaming-Partnern fest, dass die Preise steigen. Ich habe schon im vergangenen Jahr prognostiziert, dass sich die Preise für das Laden mit Wechsel- und Gleichstrom angleichen werden. Und wenn die Schnelllader gut ausgelastet sind, sind sie sogar günstiger zu betreiben als AC-Ladepunkte.
Edison: Sie werden also weiter kräftig in Hyper-Hubs und Schnellladeparks investieren?
Sillober: Wir wollen im nächsten Jahr in Summe 400 Standorte realisieren. Wir planen derzeit 100 Parks, von denen wir 2022 aber wegen der an einigen Stellen langwierigen Genehmigungsverfahren aber wohl die Hälfte ans Netz bekommen werden.
Edison: Der Ladepark am Kamener Kreuz entstand auf eigenes Risiko, ganz ohne Fördermittel. Die neuen Ladeparks, die in den kommenden Jahren als Teil des geplanten Deutschland-Netzes entstehen sollen, werden massiv vom Bund gefördert. Entsteht dadurch nicht ein unfairer Wettbewerb?
Sillober: Unter den Ausschreibungsbedingungen des Deutschland-Netzes wäre diese Anlage sicher nicht so entstanden, jedenfalls nicht in der Größe und sie würde deutlich anders aussehen. Denn die Rahmenbedingungen der Ausschreibung hätten zur Folge, dass ein Hyper-Hub weder wirtschaftlich noch technisch darstellbar wäre. Vor allem die technischen Bedingungen sind wahnsinnig überzogen.
Edison: Also werden die Anlagen des Deutschland-Netzes keine Konkurrenz sein?
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