EnBW-Bilanz: Rekordzahl von Einspeise-Anträgen verzeichnet
Der Energiekonzern EnBW setzt voll auf erneuerbare Energien und will schon 2028 aus der Kohleverstromung aussteigen.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und des Ukrainekriegs will der baden-württembergische Energiekonzern EnBW den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren. An einem stark beschleunigten Ausbau "führt kein Weg vorbei", sagte Vorstandschef Andreas Schell auf der Bilanzpressekonferenz am 27. März 2023 und fügte hinzu: "Die Klimakrise allein wäre schon Anlass genug. Doch die aktuelle Energiekrise und die damit verbundene Sorge um unsere Versorgungssicherheit zwingen uns zusätzlich zu diesem Spurt in die Energiewirtschaft der Zukunft".
Der Konzern setzt unter anderem auf große Solarparks in Brandenburg und Windkraftanlagen auf dem Meer. Die, zusammen mit geplanten Windparks vom Mineralölkonzern BP, würden eine Gesamtleistung von 6 Gigawatt erreichen. Zudem habe der Konzern vor wenigen Tagen entschieden, in der deutschen Nordsee den Windpark He Dreiht mit einer Leistung von 960 Megawatt zu errichten.
Darüber hinaus werde die dezentrale Energieversorgung immer wichtiger. "Unsere Tochterfirma Netze BW hat eine Rekordzahl von mehr als 40.000 Einspeise-Anträgen für dezentrale Energieanlagen erhalten, die meisten davon für Photovoltaik-Anlagen", sagte Schell laut Redemanuskript. Das entspreche einem Anstieg von 78 Prozent. Die Anzahl der Wallbox-Anfragen lag laut Schell mit 20.000 Anträgen "auf einem unvermindert hohen Niveau".
EnBW will nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2035 komplett klimaneutral sein. "Bei dieser beschleunigten Transformation hin zu weniger Emissionen planen wir, uns schon im Jahr 2028 vom fossilen Energieträger Kohle zu verabschieden", sagte Schell. Zu dem Zweck sollen unter anderem bestehende Kohlekraftwerke in der Region Stuttgart und Heilbronn bis 2026 zu Gaskraftwerken umgebaut werden, was als Fuel Switch bezeichnet wird. Diese Gaskraftwerke seien bereits "wasserstoff-ready und können perspektivisch klimaneutral mit grünem Wasserstoff betrieben werden", so Schell.
EnBW betreibt derzeit noch Kohlekraftwerke bei Leipzig, Rostock und Mannheim. Während das Kraftwerk Lippendorf bei Leipzig Braunkohle verfeuert, nutzen Rostock und Mannheim Steinkohle.
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