Millionengewinne mit kostenlosen Spielen
Obwohl das Spiel kostenlos ist, gelang es Goodgame lange, Spieler zum Kauf von Rubinen für echtes Geld anzuregen, mit denen sie etwa den Bau von Gebäuden beschleunigen konnten. Vor allem dank des Erfolgs von "Empire" machte Goodgame 2014 mehr als 200 Millionen Euro Umsatz und rund 35 Millionen Euro Gewinn vor Steuern.
Im Bereich des Community-Managements gingen bereits viele Mitarbeiter. Die Folgen dieses Abbaus spüren auch die Nutzer von Empire, dem umsatzstärksten Goodgame-Spiel. Das Forum, in dem sie Fragen zum Spiel stellen können, wurde zumindest zwischenzeitlich von Administratoren anderer Spiele mitbetreut. Das Unternehmen betont, man habe bei der Reorganisation "großes Augenmerk darauf gelegt, dass unseren Kunden ( ) keinerlei Nachteile entstehen."
Schneller als der Umsatz wuchsen nur die Ambitionen der Gründer. "Wir wollen bis 2020 eine der Top-Gamingfirmen der Welt werden", sagte Chef Kai Wawrzinek noch vor einem Jahr. In wenigen Jahren wollten die Hamburger zu Branchenriesen wie Activision Blizzard oder Electronic Arts aufschließen. Statt den Strategiespielen treu zu bleiben, mischte Goodgame plötzlich überall mit: Hunderte neue Designer und Entwickler arbeiteten an Projekten vom Candy-Crush-artigen Gelegenheitsspiel bis zum polierten PC- und Konsolenspiel für überzeugte Gamer.
Doppelt so viele Mitarbeiter wie nötig
Die Branche betrachtete die Hamburger mit einer Mischung aus Bewunderung und Unglauben: "Selbst gemessen an ihren großen Ambitionen hatte Goodgame geschätzt doppelt so viele Mitarbeiter wie nötig", sagt ein Manager eines anderen europäischen Spieleherstellers. Heute ist klar: Goodgame hat sich heillos übernommen.
Dabei zeichnete sich schon länger ab, dass Goodgame schwere Zeiten bevorstünden. Nach mehr als fünf Jahren hat Empire seinen Umsatz-Zenit überschritten, andere Spiele floppten. Einen Jahresabschluss für 2015 hat Goodgame bis heute nicht veröffentlicht. Rocket Internet, das 15 Prozent an der Spielefirma hält, setzte den Wert seines Anteils an der Firma in seinem Jahresabschluss von 100 auf rund 85 Millionen Euro herab.
Schon vergangenen November kursierten auf dem Goodgame-Campus im Stadtteil Bahrenfeld Gerüchte, dass eine Entlassungswelle in der inzwischen realisierten Größenordnung bevorstünde. Die Wahl eines Betriebsrats lehnten die Goodgamer aber mehrheitlich ab und stimmten für eine alternative Mitarbeitervertretung. Das Unternehmen verweist darauf, dass die Konditionen des aktuellen Stellenabbaus mit dieser ausgehandelt wurden.
Allerdings konnte das Management der Firma so hunderte Mitarbeiter dazu bewegen, sich binnen weniger Tage selbst zu trennen oder ihre Entlassung zu riskieren. Am Donnerstag vorvergangener Woche informierte die Firma ihre Angestellten, dass sie bis Mittwoch, 11 Uhr, eine Aufhebungsvereinbarung unterschrieben haben müssten.
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Empire-Entwickler: Schwierigkeiten bei Goodgame | Massenentlassungen in wenigen Tagen |
Gameforge ist genau so ein Abzockerverein. Habe mir das jahrelang mit angeguckt, auch...
Rocket Internet hat auch grad einen eigenen dicken Verlust heut bekanntgegeben
Ich frag mich ohnehin, wie der ganze Markt der Mobile Games leben kann. Für mich sieht...
Ja mann kann mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Sperre vom Arbeitsamt bekommen wenn man so...