Emissionsfrei fliegen: Schweizer Flugboot bekommt Brennstoffzellenantrieb

Mehr Reichweite für das elektrische Flugboot aus der Schweiz: Das britisch-amerikanische Unternehmen Zeroavia soll ein Elektroflugzeug mit seinem Brennstoffzellen-Antriebsstrang ausstatten. Dadurch soll das Flugzeug weiter fliegen und mehr Nutzlast transportieren können.
Passenger Hydro Aircraft - Zero Emission 100(öffnet im neuen Fenster) (PHA-ZE 100) ist ein amphibisches Flugboot, das von dem schweizerischen Luftfahrtunternehmen Jekta(öffnet im neuen Fenster) entwickelt wird und bis zu 23 Insassen Platz bieten soll. Angetrieben werden soll es von zehn Elektropropellern, die an den beiden Tragflächen angebracht sind. Der Strom soll aus Akkus oder Brennstoffzellen kommen.
"Das Wasserstoffsystem ist eine praktikable Alternative zum batteriebetriebenen Elektroantrieb und eine deutliche Erhöhung der Reichweite unserer PHA-ZE 100, was sich für Betreiber eignet, die längere regionale Strecken bedienen" , sagte Jekta-Chef George Alafinov(öffnet im neuen Fenster) . "Die Option mit der Batterie hingegen eignet sich für Einsätze mit kürzerer Reichweite sowie für Betreiber, die an Orten fliegen, an denen elektrischer Strom kostengünstig verfügbar ist."
Zeroavia liefert die Brennstoffzelle
Zeroavia soll das Flugboot mit seinem Brennstoffzellensystem ausstatten. Damit soll die Reichweite auf 500 bis 600 Kilometer anwachsen - das ist deutlich mehr als mit Akkus als Stromquelle. Die Nutzlast soll um bis zu eine Tonne steigen. Zum Vergleich: Mit einem Akku soll die Einsatzdauer eine Stunde betragen, mit 30 Minuten Reserve. Die Reisegeschwindigkeit des Flugzeugs beträgt 135 Knoten, umgerechnet 250 km/h.
Zeroavia hat bereits eine 19-sitzige Dornier 228 mit einem 600 Kilowatt starken Antriebsstrang (ZA600) ausgestattet. Das Flugzeug flog erstmals Anfang 2023 . Zeroavia arbeitet bereits an einem 1,8-Megawatt-Antrieb (ZA2000), mit dem das Unternehmen eine Bombardier Q400 ausstattet .
Jekta stellte PHA-ZE 100 auf einer Luftfahrtmesse in Dubai vor. Das Flugboot ist für kurze Flüge etwa zwischen Inseln oder für touristische Rundflüge gedacht. Es soll auf dem Wasser bei einer Wellenhöhe von bis zu 1,2 Metern starten können. Als amphibisches Flugboot verfügt es auch über ein Fahrgestell und kann auf konventionellen Landebahnen starten und landen.
Das Flugboot soll für Europa und die USA zertifiziert werden und Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen.



