Mit Hermann Miller sitzen wie auf Wolke 7
In der speziellen Gaming-Variante hat Herman Miller in das Sitzpolster und in die Rückenlehne zusätzlichen Schaumstoff eingebettet. Dadurch ist die Sitzfläche recht weich und angenehm. Wir hatten auch nach langem Sitzen nie das Gefühl, dass der Stuhl drückt oder unkomfortabel ist.
Im Gegenteil: Wir wollten daraus teilweise nicht einmal mehr aufstehen, so gemütlich sind die weichen Sitzpolster. Außerdem sind besonders schweißtreibende Matches in Games kein Problem. Uns ist auch nach mehreren Stunden kein besonderer Wärmestau aufgefallen.
Der Marketingclaim, die Kissen hätten eine Kühlwirkung, ist allerdings Unfug. Wir konnten zu herkömmlichen im Golem.de-Büro genutzten Bürostühlen wie den Hag H03 kaum einen Unterschied feststellen.
Futuristische Lehne passt sich dem Rücken an
Dass der Stuhl so bequem ist, liegt auch an der exzellenten flexiblen Rückenlehne, die mit einem Gitterkonstrukt aus biegsamen Kunststoffarmen versehen ist. Das ist allerdings nicht nur Zierde, sondern ein sehr interessantes ergonomisches Konzept. Die Rückenlehne ist nämlich in Zonen eingeteilt, die sich unserem Rücken und den Bewegungen im Stuhl anpassen. Sie ist daher keineswegs starr und lässt sich mit etwas Kraftaufwand problemlos eindrücken.
Möglich machen das die Kunststoffarme an der Lehne, die zugleich biegsam und stabil sind. Die Lehne selbst besteht lediglich aus einer perforierten Gummimatte und dem darüberliegenden weichen Stoffbezug. Das mag fragil klingen, stellt sich aber als sehr gut verarbeitete und stabile Konstruktion heraus, die es so bei kaum einem anderen Stuhl gibt.
Selbst in einer starren Einstellung fühlt sich unser Rücken daher angenehm unterstützt an, was wir schon nach einigen Stunden Sitzen positiv bemerken. Dabei ist es gewollt, dass hier keine Kopfstütze vorhanden ist. Allerdings fehlt uns ein wenig die Möglichkeit, die Höhe der Lehne einstellen zu können. Gerade kleinere oder sehr große Personen würden dies sicherlich begrüßen.
Etwas wackelige Armstützen
Schade: Der Herman Miller Embody Gaming-Chair erbt auch die wackeligen Armstützen des Vorbildes. Diese lassen sich in ihrer Entfernung zum Sitzenden leider nicht starr arretieren. Handauflagen, die zudem für unseren Geschmack etwas zu hart gepolstert sind, rutschen leicht nach vorn oder hinten.
Generell machen die Stützarme aus Kunststoff nicht den stabilsten Eindruck. Sie haben ein spürbares Spiel und wackeln, wenn wir sie erst einmal mittels Klickmechanismus in der gewünschten Position eingerastet haben. Was sie im Gegenzug bieten, ist eine sehr gute Einstellbarkeit in der Höhe und auch in ihrem Abstand zueinander. Das bieten nicht viele Stühle. Wir würden uns nur nicht mit zu viel Körpergewicht darauf abstützen, was aber bei Stühlen generell nicht empfohlen wird.
Stabile Konstruktion mit fünf Armen und Gasdruckfeder
Die gesamte Sitzschale ist auf einem klassischen Gasdruckzylinder aufgebockt, der wiederum in einem Standfuß mit fünf Armen geklemmt wird. Daran sind Kunststoffrollen angebracht, die sich auf harten Böden und auf Teppich eignen sollen.
Zumindest in unserem Büro, das mit Filzteppich ausgelegt ist, rollt der Stuhl gut hin und her, ohne zu leicht- oder schwergängig zu sein. Allerdings haben wir nach einigen Tagen festgestellt, dass selbst ein so teurer Stuhl nicht vor Knarzen gefeit ist. Hier hilft ein wenig Kriechöl wie etwa WD40, das Quietschen und andere nervende Geräusche vermindert.
Gaming nur im Namen
Ganz klar ist der Herman Miller Embody Gaming Chair ein toller Stuhl. Doch warum er als Gaming-Produkt vermarktet wird, ist uns ehrlich gesagt nicht ganz klar. Bis auf die minimal aggressivere Optik, die geringfügig bessere Polsterung und die Logitech-Farben gibt es hier nichts, was speziell die Spieleszene ansprechen würde.
Wir hätten uns wenigstens ein paar interessante Zusatzfunktionen vorstellen können. Warum nicht einen optionalen Getränkehalter an der Seite anbieten oder eine subtile RGB-Beleuchtung verbauen? Denkbar wären auch Halterungen für Headset und Co. Toll wäre doch auch eine zusätzliche Dreingabe in Form von Spielecodes gewesen - irgendetwas, das die Gaming-Vermarktung rechtfertigt.
Sicher möchten Herman Miller und Logitech auf den immer größer werdenden Trend der Gaming-Stühle aufspringen und damit einfach Geld verdienen. Was auch immer die Motivation ist: Der Embody Gaming Chair ist der beste Gaming-Stuhl, ohne wirklich ein Gaming-Stuhl zu sein - eben weil viele Produkte in diesem Segment zwar futuristisch aussehen, aber alles andere als komfortabel sind.
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Embody Gaming Chair im Test: Der beste Gaming-Stuhl ist kein Gaming-Stuhl | Embody Gaming Chair - Verfügbarkeit und Fazit |
Nach dem positiven Test auf Golem.de habe ich den Herman Miller Embody Gaming Chair...
Vielen Dank für die Rückmeldung, Dann werde ich das auch mal probieren. Ich bin...
Das geht mir seit dem Homeoffice ähnlich ich bin Softwareentwickler. Ja die zu schmale...
Wollt gerad sagen.. ergonomisch hin oder her... es gibt auch Leute, die sitzen total...