Xbox One: Jeder Entwickler kann künftig Indie-Games machen

Microsoft hat auf der Games Developer Conference (GDC) 2013 in Köln seine Pläne für die Förderung und Veröffentlichung von Spielen unabhängiger Entwickler auf der Xbox One vorgestellt. Mit den neuen Regeln dürfte ein Großteil der Kritik, die es zuletzt aus der Indie-Szene an der kommenden Plattform gegeben hatte, ausgeräumt sein. Ab sofort sollen sich sowohl Hobbyentwickler mit einer guten Idee als auch große unabhängige Studios um die Aufnahme in ein neues Programm namens Independent Developers @ Xbox (ID@Xbox) bewerben können.
Akzeptiert werden soll so gut wie jeder ernsthafte Bewerber - wobei der Prozess laut Chris Carla, Leiter der zuständigen Abteilung, zumindest in der Anfangsphase für Entwickler mit erfolgreichen früheren Veröffentlichungen unkomplizierter und schneller ablaufen soll. "Die unabhängige Entwicklerszene ist in den letzten Jahren erwachsen geworden und hat sich massiv geändert, und auf diese Änderungen reagieren wir jetzt, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden" , sagt Carla.
Bei ID@Xbox sollen keine Gebühren anfallen. Jeder akzeptierte Bewerber soll kostenlos eine Lizenz für zwei kostenlose Dev-Kits erhalten, und in der Cloud sowie bei sonstigen Diensten die gleichen Ressourcen wie professionelle Teams nutzen können. Auch Updates für Programme über Xbox Live sollen kein Geld kosten. Das war bei der Xbox 360 früher einmal anders, als dafür teils fünfstellige US-Dollarbeträge fällig wurden. Microsoft verspricht, ein ganzes Team als Ansprechpartner für die Indie-Games-Szene aufzubauen, das bei Fragen und Problemen schnell helfen kann.
Auch bei der für Indie-Entwickler wichtigen Frage, wie die fertigen Games in Xbox Live zu finden sein werden, will Microsoft auf die Szene zugehen. Es gibt keinen gesonderten Bereich für die unabhängigen Spiele, sie sollen im selben Store wie alle anderen Titel gelistet werden.
Dieser Punkt klingt fair, könnte aber auch Kritik provozieren, weil die Indie-Games gegenüber Blockbustern untergehen könnten. Microsoft will diesem Problem mit einer ganzen Palette an Spotlights, Empfehlungen und Trend-Listings begegnen. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass Spieler für die Werke per Video und über Multiplayerturniere oder ähnliche Veranstaltungen werben.



