Elon Musk: Grünheide soll größte Batteriefabrik der Welt werden

Elon Musk hat weitreichende Pläne für die Gigafabrik in Grünheide: Dort könnte Tesla auch einen europäischen Kompaktwagen bauen.

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Tesla-Chef Elon Musk hat noch viel mit der Fabrik in Grünheide vor.
Tesla-Chef Elon Musk hat noch viel mit der Fabrik in Grünheide vor. (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)

Tesla-Chef Elon Musk will am neuen Fabrikstandort Grünheide bei Berlin künftig auch in großem Umfang Batterien produzieren. Neben der Elektroautoproduktion solle dort das größte Batteriewerk der Welt entstehen, sagte Musk laut Medienberichten am Dienstag auf der Europäischen Batteriekonferenz, der er per Video zugeschaltet war. Die Fabrik solle zunächst Batterien mit einer Kapazität von 100 Gigawattstunden (GWh) jährlich produzieren, berichtete die Welt. Später könnte die Produktion sogar auf 200 oder 250 GWh ausgebaut werden.

Darüber hinaus brachte Musk den Bau eines neuen Kompaktwagens ins Spiel, der speziell auf den europäischen Markt zugeschnitten sei. "Ich war neulich mit einem Model X in Berlin unterwegs, und wir hatten ziemliche Probleme, einen Parkplatz zu finden, in den das Auto reinpasst", sagte Musk zur Begründung. Bei der Entwicklung des Modells wolle er auf "talentierte Designer und Ingenieure in Europa" zurückgreifen. Diese wollten nicht nur die europäische Version eines Autos bauen, das in Kalifornien entwickelt wurde.

Musk sieht keine Umweltgefahren

Musk erhofft sich durch die Fortschritte bei der Batterieproduktion nicht nur höhere Reichweiten von 700 Kilometern. Durch sinkende Preise für die Kilowattstunde an Akkukapazität "kann sich jeder leisten, sich ein Elektroauto zu kaufen".

Obwohl Tesla noch immer nicht über eine Baugenehmigung für das Werk in Grünheide verfügt, sind die Arbeiten inzwischen schon weit fortgeschritten. Die Ankündigung, dort die größte Batteriefabrik der Welt errichten zu wollen, dürfte von den Gegnern des Werks nicht besonders wohlwollend aufgenommen werden. Der Welt zufolge sagte Musk an die Kritiker gerichtet: "Man kann direkt neben der Batteriefabrik leben und muss sich keine Sorgen über giftige Stoffe machen". Es würden neue Methoden entwickelt, um umweltschädliche Produktionsschritte entfallen zu lassen. Die Pilotanlage dazu werde in Kalifornien gebaut, wo es die höchsten Umweltauflagen der USA gebe.

Altmaier will Tesla fördern

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte anschließend auf einer Pressekonferenz die Pläne Musks, wonach Grünheide das größte Werk werde, "das Tesla je gebaut hat". Daher sei anzunehmen, dass für eine solche Investition auch eine entsprechende staatliche Förderung erwarten sei. Eine genaue Summe wollte er jedoch nicht nennen.

Altmaier sowie EU-Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic und der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire bekräftigten ihre bereits vor zwei Jahren in Berlin geäußerten Pläne, wonach die europäische Batterieproduktion Maßstäbe bei Effizienz und Klimaschutz setzen solle. "Wir wollen, dass in Europa eine geschlossene Wertschöpfungskette für Batteriezellen entsteht: von der Aufbereitung der Rohstoffe über die Batteriezellfertigung bis zum Recycling", sagte Altmaier.

Entscheidung zu zweitem Batterieprojekt

Daher fördere das Bundeswirtschaftsministerium die deutschen Projekte innerhalb der beiden europäischen Großprojekte (Wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse/IPCEI) mit drei Milliarden Euro. "Zukünftig sollen die innovativsten und umweltfreundlichsten Batteriezellen aus Europa kommen und zehntausende Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette entstehen. So können die Batterie-Projekte zur Blaupause für andere europäische Industrievorhaben werden, zum Beispiel bei Wasserstoff", sagte Altmaier.

Vor gut einem Jahr hat die EU-Kommission bereits das erste der beiden Projekte genehmigt. Darin sind die fünf deutschen Unternehmen BASF, BMW, Opel, Umicore und Varta beteiligt. Der zweite Unternehmensverbund wurde Ende November 2019 bei der Europäischen Kommission zur Prä-Notifizierung eingereicht. An ihm sind neun deutsche Unternehmen sowie Firmen und Forschungseinrichtungen aus weiteren zehn europäischen Mitgliedstaaten beteiligt. Laut Sefcovic soll die Entscheidung über das zweite Großprojekt noch in diesem Jahr fallen.

Altmaier steht nach eigenen Angaben in engem Kontakt mit Tesla-Chef Musk wegen des Baus der Autofabrik in Grünheide. Erst vor wenigen Tagen habe er mit ihm deswegen telefoniert. Allerdings unterstützte sein Ministerium auch die Ansiedlung von chinesischen Batterieherstellern wie CATL oder Svolt in Deutschland. Während CATL in Thüringen produzieren will, kündigte Svolt in der vergangenen Woche den Bau je einer Zell- und Batteriefabrik im Saarland an.

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