Elon Musk: Eine Ladung Internet
Elon Musk will in der Ukraine mit seinem Satelliteninternet Starlink aushelfen. Das bringt ihm viel Applaus - dabei könnte es gefährlich werden.

Per Lastwagen soll das Internet in die Ukraine kommen. Am Montag veröffentlichte der ukrainische Vizepremier und Digitalminister Mychajlo Fedorow auf Twitter ein Foto von Kartons auf einer LKW-Ladefläche. "Starlink - here. Thanks, @elonmusk", schrieb er dazu. Übersetzt: Starlink ist hier. Danke, Elon Musk.
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In den Kartons sind offenbar Satellitenschüsseln, die nötig sind, um Computer über das System Starlink der Firma SpaceX ans Internet anzuschließen. Starlink ist die wohl populärste (wenn auch nicht die einzige) Möglichkeit, Internet per Satellitenschüssel zu empfangen. Fedorow hatte den SpaceX-Chef Elon Musk am Samstag per Twitter gebeten, das System in der Ukraine verfügbar zu machen.
Der Grund: Die russischen Truppen, die aktuell die Ukraine angreifen, könnten die für herkömmlichen Internetzugang notwendigen Kabel und Anlagen in dem Land beschießen, sprengen oder sabotieren. Auch Cyberattacken können die Internetversorgung beeinträchtigen. Tatsächlich gibt es bereits Berichte über Internetausfälle, zum Beispiel aus der Stadt Charkiw, aber auch aus Kiew und Mariupol. Solche Befürchtungen dürften der Hintergrund von Fedorows Bitte gewesen sein. Denn ein satellitengestütztes Internet funktioniert auch dort, wo keine Kabel (mehr) im Boden liegen.
Musk reagierte noch am selben Tag. Starlink sei ab sofort in der Ukraine verfügbar, entsprechende Hardware sei auf dem Weg. Die ist nun offenbar angekommen. "Gern geschehen", twitterte Musk.
In den Applaus mischen sich Bedenken
Die Aktion bekommt, wie praktisch alles, was Musk tut, sagt oder postet, viel Aufmerksamkeit. Musks Fans erklären ihn zum Helden und sind amazed, wie schnell und unkompliziert sein Unternehmen die Hardware in die Ukraine bringen konnte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Musk sich und die Technologien seiner Firmen in eine weltweit beachtete Krise einbringen will. Als im Jahr 2018 zwölf Jugendliche in einer überfluteten Höhle in Thailand festsaßen, schickte Musk Ingenieure und eine eigens angefertigte Tauchkapsel dorthin. Die Schnelligkeit, mit der die Kapsel konstruiert wurde, wurde vor allem von Musk-Fans gefeiert, doch von Anfang an gab es Bedenken, ob die Kapsel auch wirklich wie geplant funktionieren würde. Am Ende wurde sie gar nicht benötigt, denn die eingeschlossenen Jungen wurden von speziell ausgebildeten Tauchern einzeln aus der Höhle befreit. Einer der beteiligten Taucher nannte Musks Aktion später einen "PR-Stunt", woraufhin dieser den Taucher beleidigte.
Wegen dieser und anderer Beispiele, in denen Musks öffentlichkeitswirksame Ankündigungen sich als übertrieben entpuppt haben, mischen sich in den Applaus auch Bedenken, ob die Aktion wirklich durchdacht ist. Zumindest sind viele Fragen offen. Zum Beispiel: Funktioniert Starlink in der Ukraine überhaupt?
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Satellitensignale können womöglich Standorte preisgeben |
Fangen wir mal hier bei deiner technischen Unkenntnis und Möglichkeiten an. Russland hat...
Elon Musk hat auf Twitter gerade davor gewarnt das Starlink ein Ziel sein könnte... so...
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Wenn Musk twittert, dann hört gefühlt die halbe Welt hin. Wenn Amazon was verkündet...