Wie gut eignet sich Starlink für militärischen Einsatz?
Denn Satelliteninternet ist nicht unangreifbar. Die Satellitenschüsseln brauchen möglichst wenig Störung im Umkreis, so sollen etwa möglichst keine Bäume im direkten Umfeld sein. "Wenn ein paar Bäume eine Starlink-Verbindung blockieren können, dann bin ich ziemlich sicher, dass auch Russland oder China oder ein anderer staatlicher Akteur das kann", sagte der Weltraumpolitikexperte Brian Weeden dem Atlantic. Hinzu kommt: Besonders gut verstecken kann man die Satelliten vor Angreifern und Saboteuren ebenfalls nicht.
Auch gegen digitale Attacken ist ein solches System nicht immun: Viasat, ein anderer Anbieter von Satelliteninternet, berichtete erst am Montag, dass ein "Cybervorfall" zu Ausfällen des Services in der Ukraine geführt habe.
Auf ein noch größeres Problem weist der Wissenschaftler John Scott-Railton hin: Möglicherweise könnten russische Truppen die Signale, die zwischen den Schüsseln und den Satelliten verschickt werden, nutzen, um den Standort der Schüsseln zu ermitteln. Dann "werden die Uplink-Übertragungen der Nutzer zu Ortungssignalen ... für Luftangriffe", schreibt er auf Twitter.
Am Citizen Lab, einer Forschungseinrichtung an der Munk School of Global Affairs & Public Policy der Universität von Toronto, forscht Scott-Railton unter anderem zu Cyberwaffen und zu digitaler Kommunikation in bewaffneten Konflikten. Russland habe jahrzehntelange Erfahrung darin, Ziele durch ihre Satellitenkommunikation zu orten und zu treffen. "Zu Beginn eines Konflikts mit unterbrochenem Internet erscheint das Satelliteninternet wie eine Rettung. Aber es führt schnell zu sehr realen, tödlichen neuen Schwachstellen." Es sei gefährlich, "wenn wohlmeinende Menschen eine im Krieg nicht getestete neue Technologie in ein aktives Konfliktgebiet wie die Ukraine bringen".
Dass zu all diesen Fragen bisher wenig bekannt ist, muss natürlich nicht bedeuten, dass die Verantwortlichen sie nicht besprechen. Auch Scott-Railton schreibt nicht, dass es unmöglich sei, Starlink in der Ukraine zu verwenden. Konnektivität sei wichtig, dass die Geräte geliefert wurden, sei "großartig". Er hoffe nur, dass die Verantwortlichen entsprechend vorsichtig seien, schreibt er. "Wir werden viel darüber lernen, wie sich diese neue Technologie im Konfliktfall verhält."
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Satellitensignale können womöglich Standorte preisgeben |
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