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Elix-St.: Russland könnte Elektronik über deutsche Händler erhalten

Berichten zufolge wurde kriegswichtige Mikroelektronik von Deutschland über Umwege nach Russland geliefert, wo sie in den Händen russischer Waffenbauer gelandet sein könnte.
/ Andreas Donath
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Webseite von Elix-St. (Bild: Elix-St./Wayback Machine)
Webseite von Elix-St. Bild: Elix-St./Wayback Machine

Eine Untersuchung von Zolldaten durch den Spiegel(öffnet im neuen Fenster) , die norwegische Risikoanalysefirma Corisk, das russische Investigativportal iStories und den internationalen Rechercheverbund OCCRP hat ans Licht gebracht, dass Mikroelektronik über Deutschland weiterhin über Zwischenhändler an Russland verkauft wird.

Im Brennpunkt steht das Stuttgarter Unternehmen Elix-St.(öffnet im neuen Fenster) , das in kasachischen Zolldaten als Lieferant von Dutzenden Mikroelektroniklieferungen an einen Käufer in Astana(öffnet im neuen Fenster) aufgeführt ist. Unter anderem sollen darunter Produkte des Schweizer Halbleiterherstellers STMicroelectronics sein.

Die Gesamtsumme dieser Exporte seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine beläuft sich den Recherchen zufolge auf mehr als 800.000 Euro. Diese Lieferungen wurden angeblich kurz darauf vom russischen Zoll registriert, was den Verdacht der Umgehung von Sanktionen gegen Russland nährt.

Elix-St. wehrt sich gegen die Anschuldigungen und betont, dass der kasachische Käufer der Elektronikbauteile eine zivile Nutzung der Komponenten garantiert habe. Darüber hinaus erklärte das Unternehmen, nichts von einer Weiterleitung der Bauteile nach Russland gewusst zu haben, und argumentierte, dass man keine Möglichkeit gehabt habe, dies zu überprüfen oder zu kontrollieren.

Die ausgewerteten russischen Zolldaten legen jedoch nahe, dass der kasachische Zwischenhändler die Bauteile tatsächlich nach Russland lieferte. Darunter befanden sich Komponenten, die potenziell in Waffensystemen eingesetzt werden können.

Möglicher Einsatz in russischen Aufklärungsdrohnen

Experten des Londoner Royal United Services Institute (Rusi) fanden ähnliche Chips dieser Serie in abgeschossenen Exemplaren der russischen Aufklärungsdrohne Orlan-10 . Elix-St. hingegen besteht darauf, dass die gelieferten Teile für private Kameras bestimmt waren, und beruft sich dabei auf ein vom Zwischenhändler vorgelegtes End-User-Zertifikat.

Zusätzlich zu den Mikrocontrollern lieferte Elix-St. auch sogenannte Field-Programmable Gate Arrays (FPGAs) der US-Marke Xilinx nach Kasachstan. Diese Mikrochips, die zur schnellen Verarbeitung von Signalen dienen, werden laut Rusi in zahlreichen russischen Waffensystemen verwendet.


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