Elektroplattform Van.EA: Mercedes-Benz setzt auf modulare Luxus-Vans

Mit der neuen Elektroplattform Van.EA will Mercedes-Benz die gesamte Palette an Kleintransportern abdecken. Auch eigene Camper soll es geben.

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Die neue Plattform Van.EA soll verschiedene Fahrzeuggrößen umfassen.
Die neue Plattform Van.EA soll verschiedene Fahrzeuggrößen umfassen. (Bild: Mercedes-Benz)

Der Autohersteller Mercedes-Benz will bis zum Jahr 2030 mehr als die Hälfte der Kleintransporter vollelektrisch auf den Markt bringen. Ab 2026 sollen alle neu entwickelten Vans nur noch auf der modularen und skalierbaren Plattform Van.EA basieren, teilte das Unternehmen am 16. Mai 2023 mit. Im Vergleich zum aktuellen Verbrenner-Portfolio werde die Zahl der Varianten um mehr als 50 Prozent reduziert. Die Reichweite soll je nach Variante deutlich über 500 km liegen.

Laut Mitteilung will Mercedes-Benz auf Basis der Van Electric Architecture sowohl "gewerblich genutzte Premium-Allrounder" als auch "privat genutzte Vans im Luxussegment" anbieten. Dazu zählen auch mittelgroße und große Camper sowie eine spezielle Variante für das "Premiumsegment der Kurier-, Express- und Paketdienstbranche".

Der Hersteller setzt auf eine Modulbauweise und Skaleneffekte, um die Komplexität zu reduzieren und Kosten zu senken. Der Fokus bei der Entwicklung liegt auf Effizienz und Leistung. "Alle Bereiche des Fahrzeugs werden konsequent daraufhin optimiert, unter anderem die Aerodynamik, der elektrische Antriebsstrang, die Reifen und die Karosserie", heißt es. Das Ziel ist, "mit der für den Einsatzzweck des Kunden optimalen Batteriekapazität eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen, denn von der Batteriegröße direkt abhängig sind Fahrzeuggewicht und Preis".

Frontmodul bei allen Varianten identisch

Die Fahrzeuge bestehen demnach aus drei Modulen. Das Frontmodul umfasst den elektrischen Antrieb und die Vorderachse. Dieses wird bei allen Varianten identisch sein. Das Mittelmodul wird je nach Fahrzeuglänge unterschiedlich sein. Darin wird das vereinheitlichte Batteriegehäuse untergebracht, in das Hochvoltbatterien mit unterschiedlichen Kapazitäten verbaut werden. Das Heckmodul gibt es mit oder ohne zusätzlichen Elektromotor.

Die Variante Van.EA-P steht laut Mercedes "für die privaten mittelgroßen Vans mit einem neuen Luxusniveau". Die geplante Reichweite soll deutlich über 500 km liegen. Zum Marktstart wird automatisiertes Fahren nach Stufe 2 angeboten, die Umsetzung von Stufe 3 ist bis Ende des Jahrzehnts geplant. Für den EQS und die S-Klasse bietet Mercedes schon drei Drive Pilot nach Stufe 3 an.

Die Variante Van.EA-C deckt die mittelgroßen und großen Transporter im gewerblichen Bereich ab. Damit lassen sich unterschiedliche Aus- und Aufbauten umsetzen. "Denkbar ist grundsätzlich alles, vom Kurier-, Express- und Paketdienst bis zum Krankenwagen, vom Frischedienst, Kommunalfahrzeug oder Pritschenwagen bis zum Hubsteiger oder Camper-Van", schreibt das Unternehmen.

Luxus-Vans für die USA und China

Für gewerbliche Kunden mit besonderen Anforderungen im Bereich Konnektivität und Telematik könnte Van.EA-C auch Drittanbieter-Apps integrieren. Zur Markteinführung wird automatisiertes Fahren nach Stufe 2 verfügbar sein, die Umsetzung von autonomem Fahren nach Stufe 4 ist bis Ende des Jahrzehnts geplant, um fahrerlosen Transport zu ermöglichen.

Von den künftigen Elektrotransportern will Mercedes-Benz mehr Fahrzeuge in den USA und in Asien absetzen. Dazu werden Vans "mit einer vollkommen neuen Luxus-Positionierung" angeboten und zum ersten Mal in der Firmengeschichte würde ein mittelgroßer Luxus-Van in den USA auf den Markt gebracht. Die elektrischen Camper sollen in mittelgroßer und großer Version direkt ab Werk geliefert werden.

Keine Kooperation mit Rivian

Mercedes hatte zwischenzeitlich geplant, mit dem US-Anbieter Rivian ein neues Werk für elektrische Kleintransporter zu bauen. Die Pläne wurden jedoch im vergangenen Dezember gestoppt. Nun errichtett Mercedes-Benz eine reine Elektrovan-Fabrik in Polen.

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