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Elektronische Patientenakte: Kassenärzte rechnen mit weiterer Verzögerung

Die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte sollte im April erfolgen. Doch das scheint nicht mehr zu klappen.
/ Friedhelm Greis
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Die bundesweite Einführung der ePA könnte sich weiter verzögern. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)
Die bundesweite Einführung der ePA könnte sich weiter verzögern. Bild: Andreas Rentz/Getty Images

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) rechnet mit einer weiteren Verzögerung bei der elektronischen Patientenakte (ePA). KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen geht derzeit nicht davon aus, "dass die ePA im April bundesweit einsatzbereit sein wird" . In einem Interview mit den Zeitungen der Madsack-Gruppe(öffnet im neuen Fenster) sagte Gassen weiter: "In den Testregionen hat die Hälfte der Praxen, die mitmachen wollten, noch immer nicht die dafür nötige Software. Die Hersteller scheinen das nicht vollumfänglich hinzubekommen."

Die Nutzung der ePA in den Testregionen startete am 15. Januar 2025. Ursprünglich war geplant, dass die bundesweite Einführung einen Monat später, am 15. Februar 2025, erfolgen sollte. Doch auf dem Chaos Communication Congress (38C3) im Dezember 2024 in Hamburg zeigten Experten schwerwiegende Sicherheitslücken auf .

Zum Start der Pilotphase versicherte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass alle Sicherheitsprobleme behoben würden. "Die technischen Lösungen dafür kennen wir, daran arbeiten wir bereits, also wir sind bereits in der Umsetzung dieser zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen" , sagte Lauterbach.

Nach Ansicht von Gassen darf die sogenannte ePA für alle nicht vor der Behebung der Sicherheitsprobleme starten. Es müssten alle Sicherheitslücken geschlossen werden, die der Chaos Computer Club (CCC) entdeckt habe. "Das muss die Bundesdatenschutzbeauftragte dann auch bestätigen. Vorher kann und darf es keine verpflichtende Einführung geben" , forderte Gassen.

Vor rund zwei Wochen hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen in den drei Testregionen mehr Zeit gefordert , um die ePA vor der bundesweiten Einführung zu testen. Eine zu frühe Einführung könne die Qualität der Software, die Sicherheit der Akten sowie die Akzeptanz der Bevölkerung gefährden, hieß es zur Begründung.


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