Wie bekommt man ein konkretes Angebot?
Doch wie kommt eine Hausgemeinschaft in der heutigen Zeit an ein konkretes Angebot? Zunächst gilt es dabei, die Leistungsreserve am Hausanschluss zu ermitteln. Das ist leider nicht mit einer einfachen Anfrage beim Stromnetzbetreiber erledigt. Laut Vattenfall kann sich eine Hausgemeinschaft nur "mit einer klaren Versorgungsanfrage" an den Netzbetreiber wenden. Dann könne dieser die Frage beantworten, ob das noch über den Hausanschluss möglich sei oder nachgerüstet werden müsse. Eine allgemeine Anfrage nach der maximalen Leistungsreserve könne nicht beantwortet werden.
Bei der Stromnetz Hamburg GmbH könne der Netzanschlusskunde hingegen die Kapazität seines Netzanschlusses erfragen, teilte das städtische Unternehmen auf Anfrage mit. Zudem könne diese Angabe auch aus dem Anschlussnehmervertrag entnommen werden. Die tatsächliche Auslastung des Anschlusses und die sich daraus ergebende Reserve müsse hingegen per Messung ermittelt werden. Die Stadtwerke München beraten und unterstützen sowohl gewerbliche als auch private Kunden beim Aufbau einer privaten Ladeinfrastruktur. Per E-Mail (e-mobil@swm.de) könnten Fragen zum Hausanschluss, zur Hardware und zu Installateuren gestellt werden, hieß es auf Anfrage.
Kosten für Grundinstallation ermitteln
Bei der im konkreten Fall ermittelten Reserve von 125 Ampere können theoretisch rund 50 Pkw gleichzeitig einphasig mit 1,8 Kilowatt geladen werden. Da am Anfang zunächst wenige Elektroautos vorhanden sein dürften, könnten diese, falls möglich, mit deutlich höherer Leistung geladen werden. Das entspräche beispielsweise vier Teslas mit knapp 22 kW.
Elektroinstallateure, die Erfahrung mit dem Thema haben, gibt es bislang wenige. Mennekes bietet etwas versteckt über eine eigene Website geschulte Installateure und "Qualitätspartner" an (zunächst muss eine eigene Anwendung konfiguriert werden). Vattenfall kooperiert in Berlin für den Aufbau von Ladestationen mit der Omexom Service GmbH. Für eine Gebühr von 90 Euro besichtigte ein Techniker die Tiefgarage. Für die Grundinstallation einer Garage mit 48 Stellplätzen ergab sich im konkreten Fall eine Summe von rund 15.000 Euro. Dies umfasst unter anderem zwei Verteilerschränke mit Zähler und Lasttrennern sowie die Verlegung von Leitungen mit 35 und 70 Quadratmillimetern Querschnitt. Zudem ist die Ausstattung der Unterverteilungen mit Leistungsschaltern und Fehlerstromschutzschaltern (FI) für alle Stellplätze enthalten. Was aus verschiedenen Gründen aber nicht zu empfehlen ist, wie weiter unten erläutert wird. Es sollte daher möglich sein, die Grundinstallation günstiger anzubieten.
Smarte Ladestation kostet fast 2.000 Euro
Für jeden Stellplatz kommt dann noch der individuelle Anschluss einer Ladebox hinzu. Dies kostet bei der vom niederländischen Hersteller EV-Box produzierten Vattenfall Ladebox Smart knapp 2.000 Euro, je nach Entfernung des Parkplatzes von der Unterverteilung. Die Ladebox ist mit dem Vattenfall Backend über Funk verbunden. Über einen eingebauten RFID-Kartenleser wird die Berechtigung zum Stromladen im Backend abgefragt. Der Eigentümer der Ladeinfrastruktur erhält eine RFID-Karte mitgeliefert, die den Zugang zu dieser Ladebox erlaubt. Ob in der Tiefgarage überhaupt Mobilfunkempfang für die Verbindung zum Backend gegeben ist, steht auf einem anderen Blatt. Falls nicht, müsste das Funkmodem ausgebaut und zu einem Platz mit besserem Empfang verlegt werden. Ein Anschluss ans Internet per Festnetz wäre ebenfalls machbar. Über solche vernetzten Wallboxen ist es auch möglich, jedem Nutzer einen eigenen Stromlieferanten zuzuordnen.
Teurer kann der Anschluss jedoch bei sogenannten Doppelparkern werden. Zwischen den Parkern und der Wand ist oft wenig Platz, so dass es für Ladestation und Kabel sehr eng werden kann. Hersteller von Multiparkern bieten zwar entsprechende Systeme an. Die Verlegung der Kabel und Anschlüsse ist aufgrund der beengten Verhältnisse aber deutlich schwieriger als bei einem normalen Stellplatz.
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