Die Revolution geht ohne Tesla weiter
CATLs Ankündigung, eigene Natrium-Ionen-Akkus herzustellen, hat innerhalb von Monaten weltweit zu großem Interesse an der Technik geführt. Die relativ unbekannte Firma Hina stellt seit 2017 Natrium-Ionen-Akkus her und konnte sich nun Unterstützung zum Bau einer 30 GWh/Jahr Fabrik sichern. Die erst 2021 gegründete Firma Zhongna in Jiangsu, auch bekannt als Zoolnasm, sammelte erfolgreich Kapital zur Herstellung von Natrium Eisensulfat als Kathodenmaterial ein.
Die britische Firma Faradion wurde Ende 2021 für rund 110 Millionen Euro von Reliance Industries in Indien aufgekauft und hat Pläne für eine 20 GWh/Jahr Fabrik, mit zugesicherten Subventionen für 5 GWh/Jahr bei Fertigstellung bis 2024. Die Firma Altris, eine Ausgründung aus der schwedischen Universität Uppsala, hat sich knapp zehn Millionen Euro Investitionen für Anlagen die Herstellung von 1 GWh/Jahr Preussisch Blau Kathodenmaterial gesichert, unter anderem von Northvolt. Kunden werden aber auch in China gesucht.
Allen gemeinsam ist, dass sie den knappen Rohstoffen aus dem Weg gehen, die derzeit zu Preisanstiegen führen und die Produktionskapazitäten von Lithium-Ionen-Akkus über Jahre begrenzen werden. Elon Musks Pläne von eigenen 4680-Fabriken, die 3500 GWh im Jahr 2030 herstellen können, dürften sich in Anbetracht der Rohstoffsituation bei Nickel und Lithium kaum verwirklichen lassen.
Tesla hat die Revolution gestartet
Tesla mag besser geplant und gehandelt haben als andere westliche Hersteller, hat die Entwicklung aber dennoch völlig unterschätzt. Tesla wird größtenteils von China abhängig sein. Alle LFP-Zellen kommen von dort und das wäre selbst bei Umstellung auf Natrium-Ionen-Akkus nicht anders. Möglich wäre sie. Die vorgestellten Zellen der größten Hersteller - CATL, Hina, Faradion - haben allesamt genug Energiedichte für ein 54-kWh-Akkupack wie im 2020er Tesla Model 3 SR+ und einige noch deutlich mehr.
Derweil versucht Tesla sich durch Preissteigerungen, den teuren Verkauf des Autopiloten und Autoversicherungen trotz höherer Kosten eine hohe Profitquote zu sichern. Tesla macht also das beste aus der Situation. Aber die Pläne vom Battery Day 2020 sind nicht aufgegangen. Denn: "Es ist egal, wie gut und verlockend ein Elektroauto ist, wenn die Menschen nicht genug Geld haben, um es zu kaufen", wie Elon Musk noch auf dem Battery Day sagte.
Von Tesla werden diese Autos wohl nicht kommen. Was stattdessen kommen soll, arbeitet Elon Musk gerade aus, für Teil drei seines Masterplans. Aller Enttäuschung zum Trotz ist aber auch klar, dass Elon Musks eigentlicher Plan jenseits der Firmenpolitik aufgegangen ist: Seit der Gründung von Tesla sind Elektroautos von absolut exotischer Technik zur Selbstverständlichkeit geworden und Tesla hatte einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung.
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