Deutschland steigt nur langsam um
In Norwegen werden keine Autos gebaut, alle Fahrzeuge werden importiert. In Deutschland hingegen gibt es eine starke Automobilindustrie mit über 800.000 Beschäftigten, die auch von der Politik unterstützt wird - im Programm für die kommende Bundestagswahl erklären CDU und CSU, "dass die deutsche Automobilindustrie auch künftig ihre Weltmarktstellung" behalten solle.
In dieser Konstellation lasse sich der Paradigmenwechsel zur Elektromobilität "nicht von heute auf morgen durchziehen", sagt Welke. Er ist skeptisch hinsichtlich des Willens zum Umstieg bei den Herstellern: "Schauen Sie sich die Werbung oder die Automessen an, was da so passiert. Ich persönlich finde, dass das stiefmütterlich behandelt wird.", aber auch bei den Käufern: "Wenn man seinen Benziner seit 50 Jahren fährt und vom Hersteller oder vom Verkäufer im Autohaus gesagt bekommt, dass man doch bitte die Finger davon lassen soll, ein Elektroauto zu kaufen, dann macht es das auch nicht einfacher."
Wenige Elektroautos in Deutschland
So sind die Deutschen denn auch weit weniger elektrisiert als die Norweger: 45,8 Millionen Pkw waren laut Kraftfahrtbundesamt Ende 2016 in Deutschland angemeldet. Davon waren nur 34.022 Elektro- und 165.405 Hybridautos.
Auch wenn die finanziellen Anreize nicht so groß sind wie in Norwegen, so gibt es sie durchaus: Wer ein Elektroauto kauft, erhält einen Zuschuss von 4.000 Euro, zu einem Pluginhybrid gibt es 3.000 Euro dazu. Die nach langem Hin und Her 2016 beschlossene Prämie kommt jeweils zur Hälfte vom Staat und von den Automobilherstellern.
Elektroautos sind auf zehn Jahre von der Steuer befreit
Zudem zahlt der Elektroautobesitzer zehn Jahre lang keine Kraftfahrzeugsteuer. Die Bundesregierung hat die Dauer der Steuerbefreiung 2017 von fünf auf zehn Jahre angehoben. Das Laden des Akkus beim Arbeitgeber gilt als nicht als geldwerter Vorteil und muss deshalb nicht versteuert werden. In einigen Städten, darunter Hamburg, dürfen Fahrer ihr Elektroauto kostenlos auf gebührenpflichtigen Parkplätzen abstellen, in anderen, wie in Dortmund, dürfen sie die Busspur nutzen.
Welkes Ansicht nach könnte der Umstieg "viel schneller gehen". Die wichtigsten Gründe, die gegen die Elektroautos angeführt werden - die fehlende Ladeinfrastruktur, die Kosten sowie die zu geringe Reichweite - hält er für Vorurteile, die sich entkräften ließen.
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Die staatliche Hilfe macht's | Reichweitenangst ist unnötig |
Also entweder damals ein Schnäppchen gemacht oder die Preise sind Angezogen. Aber der...
"Bis zu 270 km" bedeutet, dass es maximal 270 km sein können -- also unter optimalen...
Zumindest scheint es ja mal den Anfang eines Konzeptes zu geben: Wasserkraftstrom bis...
Ich schrieb: "Und da steckt auch das Problem bei den E-Autos." Wie du daraus ableitest...