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Elektromobilität: Quantumscape fertigt Festkörperakkus in Kleinserie

Die Akkus , die als Zukunft der Elektromobilität gelten, werden zum Testen an Autohersteller ausgeliefert.
/ Werner Pluta
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Festkörperzelle von Quantumscape: wichtigstes Ziel für 2024 erreicht (Bild: VW)
Festkörperzelle von Quantumscape: wichtigstes Ziel für 2024 erreicht Bild: VW

Quantumscape hat mit der Kleinserienproduktion seiner Festkörperakkus begonnen. Diese sogenannten B-Sample-Zellen sind für Tests bei Automobilherstellern gedacht.

Die B-Sample-Zellen werden auf einer Pilotanlage gefertigt. Die ersten Zellen seien bereits an Autohersteller ausgeliefert worden, teilte Quantumscape bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen mit (PDF)(öffnet im neuen Fenster) . Mit dem Produktionsstart sei das wichtigste Ziel für das Jahr 2024 erreicht.

Die QSE-5-Zellen sind laut Unternehmen die ersten anodenfreien Lithium-Metall-Festkörperzellen, die für Elektroautos hergestellt wurden. Quantumscape demonstrierte das proprietäre Zellformat erstmals im Jahr 2022. Es ist eine Mischung aus herkömmlichen Pouch- und prismatischen Zellen, um der Ausdehnung von Lithium während des Ladens und Entladens Rechnung zu tragen.

Die Akkus verlieren nur wenig Kapazität

Eine solche Zelle hat eine Energiedichte von mehr als 840 Wattstunden pro Liter (Wh/L). Sie soll in 15 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent geladen werden können. Zudem sind diese Akkus sehr stabil: In Tests, die beim deutschen Automobilkonzern Volkswagen (VW) durchgeführt wurden, zeigte sich, dass sie nach 1.000 Zyklen noch über eine Kapazität von 95 Prozent verfügten.

Das kalifornische Unternehmen Quantumscape ist eine Ausgründung der Stanford University und entwickelt seit über zehn Jahren an den Festkörperakkus. 2018 investierte VW 100 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Im Juli 2024 gab VWs Akkutochter Powerco bekannt , dass sie künftig Festkörper-Akkuzellen nach dem Quantumscape-Verfahren fertigen wolle. Laut der nicht-exklusiven Lizenz darf Powerco bis zu 40 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr produzieren.

Festkörperakkus , auch Feststoffakkus genannt, haben kein flüssiges Elektrolyt, sondern ein festes. Zum Einsatz kommen beispielsweise Polymer oder Keramik. Diese Akkus lassen sich schneller laden und haben eine deutlich höhere Energiedichte als die heute üblichen Lithium-Ionen-Akkus. Bei gleichem Gewicht soll sich die Reichweite verdoppeln. Außerdem können sie kein Feuer fangen, sind also sicherer.


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