Elektromobilität: Northvolt baut erste Akkuzelle in der eigenen Gigafactory
Ab 2022 wird das schwedische Unternehmen Akkus für Elektroautos und Netzspeicher in Serie produzieren.

Es kann losgehen: In seiner Fabrik in Skellefteå hat das schwedische Unternehmen Northvolt die erste Akkuzelle produziert. Die Massenfertigung soll im kommenden Jahr starten.
Es sei die erste Zelle, die von einem europäischen Akkuhersteller entworfen, entwickelt und in einer Gigafactory gefertigt worden sei, teilte das Unternehmen mit. Entwickelt wurde die Zelle von den Northvolt Labs, dem Entwicklungszentrum des Unternehmens in Västerås.
"Der heutige Tag ist ein großer Meilenstein für Northvolt, auf den das Team sehr hart hingearbeitet hat", sagte Northvolt-Chef Peter Carlsson. "Natürlich ist diese erste Zelle nur der Anfang. Wir erwarten, dass Northvolt Ett im Laufe der nächsten Jahre seine Produktionskapazitäten stark ausbauen wird, um den europäischen Übergang zu sauberer Energie zu ermöglichen." Carlsson, vorher für die Lieferkette bei US-Elektroautohersteller Tesla verantwortlich, hatte Northvolt 2017 gegründet.
Northvolt will 2022 erste Akkus ausliefern
Die ersten Akkus will Northvolt 2022 an Kunden ausliefern. Das sollen in erster Linie Hersteller von Elektroautos sein. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge Lieferverträge mit den deutschen Konzernen BMW und Volkswagen, der Volkswagen-Tochter Scania sowie Volvo und dessen Elektromarke Polestar. Daneben sollen die Akkuzellen des schwedischen Unternehmens im industriellen Umfeld sowie in Netzspeichern eingesetzt werden. Der US-Speicherhersteller Fluence wird die Northvolt-Akkus nutzen. Die Verträge haben laut Northvolt einen Wert von über 30 Milliarden US-Dollar.
Bei der Produktion sollen künftig auch Rohstoffe aus Altakkus verwendet werden - die erste Akkuzelle aus Recyclingmaterial hat Northvolt kürzlich vorgestellt. Neben der Fabrik Northvolt Ett soll die Recyclinganlage Revolt Ett entstehen. 2030 will Northvolt Akkuzellen zur Hälfte aus recycelten Rohstoffen herstellen.
Die geplante Kapazität der Northvolt Ett soll in Zukunft bei 60 Gigawattstunden pro Jahr liegen. Akkus sind eine der Schlüsseltechnologien für die Elektromobilität. Bisher kommen die Energiespeicher meist aus Asien. Aktuell sind zwei Akkufabriken in Europa in Betrieb, die allerdings südkoreanischen Unternehmen gehören: LG produziert Zellen in Wroclaw in Polen, Samsung nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest.
Weitere sind geplant: So baut VW etwa eine Akkufabrik in Salzgitter, der französische Automobilhersteller Renault plant eine in Douai in Nordfrankreich. Tesla plant in seinem Werk in Grünheide bei Berlin die größte Akkufabrik der Welt.
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