Elektromobilität: Niederlande beschließen Aus für Verbrennungsautos
Die Niederlande leiten den Umstieg auf Elektromobilität ein. Die neue Regierung des Landes hat ein Verbot für die Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren beschlossen. Große Außenwirkung dürfte das allerdings nicht haben.

Keine Verbrennungsmotoren mehr in den Niederlanden: Ab 2030 sollen keine neuen Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr zugelassen werden. Darauf hat sich die Koalition aus vier Parteien geeinigt.
Damit kündigt ein weiteres Land an, auf Elektroautos umzusteigen: Frankreich und Großbritannien wollen das ebenfalls, wenn auch erst zehn Jahre später. Ein solches Verbot ist in den Niederlanden besonders einfach durchzusetzen und hat durchaus Signalkraft, wird aber kaum große wirtschaftliche Wirkung auf den internationalen Markt entfalten.
Niederlande und Norwegen haben kaum Autoindustrie
Zwar sind die Niederlande nach Norwegen das Land mit der zweithöchsten Quote an Elektroautos. Aber ähnlich wie Norwegen haben die Niederlande keine nennenswerte Automobilindustrie. Das macht es zwar einfacher, ein solches Verbot durchzusetzen. Aber es sind auch nur relativ kleine Märkte.
Die kürzlich von China beschlossene Quote für Elektroautos sowie das geplante Verbot für Verbrennungsmotoren dürfte da mehr bewirken: Das Land ist der größte Automarkt.
Wo bleiben die Elektroautos?
Immerhin: Für die Hersteller bedeuten die anstehenden Quoten und Verbote, dass sie sich bewegen und ihre oft gemachten Versprechen, Elektroautos auf den Markt zu bringen, umsetzen; dass sie, statt schöne Prototypen auf Automessen zu zeigen, alltagstaugliche und erschwingliche Serienfahrzeuge in großer Zahl auf den Markt bringen.
Neu ist die Idee für den Abschied vom Verbrennungsmotor übrigens nicht: Anfang vergangenen Jahres hatte die sozialdemokratischen Partij van de Arbeid (PvdA), die der Regierung nicht angehört, einen entsprechenden Vorschlag im niederländischen Parlament gemacht. Die PvdA wollte allerdings schon ab 2025 keine Verbrenner mehr zulassen.
Die neue Regierung setzt sich für den Umweltschutz ein
Neben dem Umstieg auf Elektromobilität setzt sich die neue Regierung der Niederlande weitere ehrgeizige Ziele für den Umweltschutz. Dazu gehört, bis 2030 alle Kohlekraftwerke stillzulegen. So sollen die Kohlendioxid-Emissionen des Landes gegenüber 1990 um 49 Prozent gesenkt werden. Für die Energiewende will die niederländische Regierung vier Milliarden Euro bereitstellen. Dazu kommen einmalig 100 Millionen Euro für den Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur.
Außerdem will sich die Regierung dafür einsetzen, dass die Europäische Union ihre Schadstoffreduktion anpasst. Die Mitgliedstaaten hatten sich auf eine Reduktion um 30 Prozent geeinigt. Die niederländische Regierung will als Ziel 55 Prozent durchsetzen.
Die Koalitionsverhandlungen dauerten lange
Ob die Mitte-rechts-Regierung ihre Ziele umsetzen kann, bleibt abzuwarten. Die Bildung der Koalition aus der rechtsliberalen VVD, den Christdemokraten (CDA), der linksliberalen D66 und der calvinistischen Christenunie war schwierig genug: Seit der Wahl sind mehr als 200 Tage vergangen, bis sich die vier Parteien gefunden haben. Zudem hat die Regierung von Premierminister Mark Rutte (VVD) nur eine Mehrheit von einem Sitz in der Abgeordnetenkammer.
Es wird auch spannend zu sehen, auf welche Regelung bezüglich der Elektroautos sich die drei potenziellen deutschen Regierungsparteien einigen werden. Und ob sie für die Koalitionsverhandlungen ähnlich lange brauchen werden wie die Nachbarn.
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Verstehe ich nicht. Schon jetzt gibt es Autos in zig Varianten. Man kann zwischen Zweirad...
Bei Feststoffakkus ist man schon relativ weit, in 2 Jahren werden die zwar gerademal so...
Das stimmt zwar, bringt uns aber nicht weiter. Das Problem ist nämlich, dass man immer...
Entschuldige bitte, falls mein Beitrag für Dich sehr aggressiv klingen sollte, Ich habe...