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Elektromobilität: In Baden-Württemberg können O-Lkw elektrisch fahren

Die dritte deutsche E-Highway-Teststrecke auf einer Bundesstraße bei Rastatt ist fertig und kann von zunächst einem O- Lkw genutzt werden.
/ Werner Pluta
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E-Highway auf der B 462 in Baden-Württemberg: "Klimafreundliche Lösungen für die Straße" (Bild: Verkehrsministerium BW)
E-Highway auf der B 462 in Baden-Württemberg: "Klimafreundliche Lösungen für die Straße" Bild: Verkehrsministerium BW

Der dritte deutsche E-Highway ist in Betrieb: Bei Rastatt hat der Testbetrieb auf einer mit Oberleitungen ausgestatteten Straße begonnen. Es ist die erste Bundesstraße, auf der Oberleitungs-Lkw (O-Lkw) unterwegs sind.

Der eWayBW(öffnet im neuen Fenster) wurde auf einem rund 18 Kilometer langen Stück der B 462 im Murgtal eingerichtet. Auf zwei Teilabschnitten sind auf einer Länge von insgesamt vier Kilometern Strommasten aufgestellt worden, von denen die O-Lkw Strom für ihren Elektroantrieb beziehen. Gespeist wird das System mit sauberem Strom. Den liefert die Schwarzenbachtalsperre in Forbach im Nordschwarzwald. Eine Verlängerung des einen Abschnitts um 600 Meter ist im Gespräch

Die Wahl fiel auf diese Strecke, weil dort drei Papierhersteller aus Obertsrot im Dauerbetrieb ihre Ware in ein Logistikzentrum in Kuppenheim im Rheintal transportieren. An jedem Kalendertag gibt es im Schnitt 64 Umläufe. Die O-Lkw legen damit pro Jahr rund 250.000 Kilometer im Bereich der Oberleitungen zurück und transportieren dabei 510.000 Tonnen Papier.

Der reguläre Betrieb startet mit einem O-Lkw

Der reguläre Betrieb soll Mitte des Monats mit zunächst einem O-Lkw beginnen. Bis September sollen vier weitere folgen. Der Test wird bis Juni 2024 dauern. Wie die anderen wird auch dieses Projekt wissenschaftlich begleitet. Das Forschungskonsortium wird vom Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe geleitet.

Oberleitungs-LKW im Einsatz - Bericht
Oberleitungs-LKW im Einsatz - Bericht (02:50)

Die Fahrzeuge liefert Scania. Sie basieren auf einem Hybrid-Lkw der schwedischen VW-Tochter. Ein solcher O-Lkw hat einen 264 Kilowatt starken Dieselantrieb und dazu einen 139-Kilowatt-Elektromotor. Das Fahrzeug bezieht von der Oberleitung den Fahrstrom und lädt seinen Akku mit einer Kapazität von 18 Kilowattstunden. Verlässt der O-Lkw die Oberleitungsautobahn, wird auf Akku- oder Dieselbetrieb umgeschaltet.

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Der eWayBW ist das dritte E-Highway-Projekt in Deutschland. Zwei weitere Teststrecken sind auf Autobahnen in Hessen und Schleswig-Holstein in Betrieb. Ein Pilotprojekt in Mittelschweden läuft bereits seit 2016. Wir haben kürzlich das Projekt in Schleswig-Holstein besucht und die Spedition Bode nach ihren Erfahrungen mit dem E-Highway befragt .

E-Lkw mit Oberleitung in Schweden - Bericht
E-Lkw mit Oberleitung in Schweden - Bericht (02:41)

Ziel der E-Highway-Projekte ist es, die Schadstoffemissionen im Gütertransport zu senken. "Mit der modernen Technik wird der Güterverkehr klimafreundlicher" , sagte Rita Schwarzelühr-Sutter(öffnet im neuen Fenster) , Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. "Es muss natürlich mehr Verkehr auf die Schiene - auch eine Herausforderung, die mancherorts an ihre Grenzen stößt. Wir brauchen deshalb beides: Ausbau der Schiene und klimafreundliche Lösungen für die Straße. Oberleitungs-Lkw können eine sinnvolle Alternative werden."


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