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Elektromobilität: Fast jede zweite Kommune ohne öffentliche Lademöglichkeit

Knapp 45 Prozent der Kommunen haben keine öffentliche Ladeinfrastruktur – und das trotz der wachsenden Zahl neuer Ladepunkte für Elektroautos .
/ Przemyslaw Szymanski , dpa
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Elektroauto an Ladesäule (Symbolbild) (Bild: Sean Gallup/Getty Images)
Elektroauto an Ladesäule (Symbolbild) Bild: Sean Gallup/Getty Images

Knapp 45 Prozent der Kommunen in Deutschland verfügen über keine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Sie bezieht sich auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch. 4.923 der insgesamt 10.978 Kommunen in Deutschland verfügen demnach über keine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)(öffnet im neuen Fenster) : Nach seinen jüngsten Zahlen verfügen nur 57 Prozent der Gemeinden über mindestens einen öffentlichen Ladepunkt.

Im Jahr 2024 kamen rund 30.000 neue Ladepunkte hinzu, womit die Gesamtzahl auf über 160.000 stieg. Besonders stark nahm dabei das Netz an Schnellladesäulen mit Leistungen über 150 Kilowatt zu. Auch die insgesamt verfügbare Ladeleistung legte deutlich zu – von knapp 6 auf 8,5 Gigawatt. Trotz dieser Fortschritte bleibt jedoch fast jede zweite Kommune ohne Lademöglichkeit.

Genau darin sieht Bartsch ein grundlegendes Problem: "Dass es in beinahe jeder zweiten Kommune im Land keine Lademöglichkeit für ein E-Auto gibt, ist ein peinliches Versagen der Verkehrswende" , sagte er der Rheinischen Post.

Damit Menschen auf Elektromobilität umsteigen, müsse neben Preis und Reichweite des Fahrzeugs auch die landesweite Infrastruktur "top" sein. "Wenn in den Bundesländern bis zu Dreiviertel der Kommunen ohne Ladepunkt sind, wird der ländliche Raum erneut inakzeptabel benachteiligt" , betonte der Linken-Politiker.

Rheinland-Pfalz mit größtem Nachholbedarf

Damit rückt vor allem die regionale Verteilung der Ladeinfrastruktur in den Fokus. Bei größeren Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern ist die Versorgung deutlich besser als bei kleineren: Dort sei nahezu jede Kommune (98 Prozent) "mit mindestens einem öffentlich zugänglichen Ladepunkt ausgestattet" , so das Verkehrsministerium.

In Berlin, Hamburg und Bremen sowie im Saarland und Nordrhein-Westfalen gibt es eine flächendeckende Ausstattung (je 100 Prozent). Am schlechtesten aufgestellt zeigt sich Rheinland-Pfalz: Nur gut jede vierte Kommune (26,5 Prozent) verfügt dort über öffentliche Ladeinfrastruktur.

Aus der Antwort des Ministeriums geht zudem hervor, dass der Bund seit Beginn der staatlichen Förderung bis Ende Juli rund 9,5 Milliarden Euro für die Förderung von Elektroautos ausgegeben hat. Trotzdem gehe es "der deutschen Autoindustrie so schlecht wie nie" , sagte Bartsch. "Eine Ursache ist die vernachlässigte Infrastruktur für E-Mobilität."


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