Elektromobilität: Der Lkw wird zur Straßenbahn
Die Autobahnen sollen sauberer werden durch elektrische Antriebe. Lkw mit großen Akkus auszustatten, ist jedoch teuer und geht zulasten der Transportkapazität. Oberleitungen sollen die Fahrzeuge mit Strom versorgen. In Schweden läuft bereits ein Pilotprojekt für einen solchen E-Highway.

Kein Dieselmotor heult auf, als der große grüne Sattelschlepper startet. Im Elektrobetrieb rollt das schwere Fahrzeug ganz leise durch den Schnee und biegt dann von der Nebenstraße auf die E16 ab, eine der Hauptverbindungen von Schweden in die norwegische Hauptstadt Oslo. Nach wenigen Kilometern auf der E16 gibt es einen Überraschungsmoment: Über der rechten Spur der Autobahn hängt eine Oberleitung.
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Hier, in der Region Gävleborg in Mittelschweden, wird seit Juni 2016 ein Konzept für die Zukunft des elektrifizierten Schwerverkehrs in Europa getestet: Statt Elektro-Lkw mit großen Akkus zu bauen, sollen sie über eine Oberleitung mit Strom versorgt werden. Das soll den Schwerlastfernverkehr sauberer machen.
Als der Sattelschlepper die Oberleitung erreicht, drückt der Fahrer links vom Lenkrad einen Knopf, und ein Stromabnehmer auf dem Dach fährt aus. Auf einem Display über der Windschutzscheibe erscheint jetzt ein Diagramm, auf dem der Stromabnehmer grün, sein Gestell rot und die beiden Fahrdrähte weiß dargestellt werden. Daran kann der Fahrer erkennen, ob der Stromabnehmer mit den beiden Drähten Kontakt hat.
Lang ist die elektrische Fahrt nicht: Nach zwei Kilometern endet die Oberleitung. Der Stromabnehmer fährt jetzt automatisch herunter. Das Display über dem Fahrer schaltet sich ab.
Ziel des Projekts Elväg E16 zwischen Sandsviken und Kungsgården sei gewesen, die elektrische Infrastruktur zu testen, sagt Projektleiter Jan Nylander. Sie hätten sehen wollen, ob das System unter Normalbedingungen auf öffentlicher Straßen funktioniert. Siemens betreibt zwar seit einigen Jahren eine Teststrecke auf einem Flughafen in Groß Dölln bei Berlin, aber nicht unter realen Bedingungen.
Das System ähnele einer Oberleitung für die Straßenbahn oder einen Trolleybus erläutert Nylander im Gespräch mit Golem.de. Wie bei einer Straßenbahn führe die Leitung eine Spannung zwischen 650 und 800 Volt Gleichstrom.
Die Oberleitung hat zwei Kabel
Einziger Unterschied zur Straßenbahn sei, dass die Oberleitung zwei dicke Kupferkabel habe. Grund sei, dass die Straßenbahn über ihre Metallräder geerdet sei. Versorgt wird das System vom Stromnetz. Der Gleichrichter, wie er auch bei der Straßenbahn eingesetzt wird, transformiert die Spannung herunter und wandelt den Wechsel- in Gleichstrom. Das System sei seit 120 Jahren bewährt, es gebe keine Patente darauf, jeder könne es bauen, sagt Nylander. Die einzige Konvention, die getroffen werden müsse, sei die Höhe der Fahrdrähte über der Straße.
Derzeit gibt es gerade mal zwei Lkw, die das System nutzen können, und es sind Sonderanfertigungen.
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Das gilt für fast ganz BW unterhalb der Verbindung Stuttgart - Ulm. Finanziert wird...
Ach Quatsch.. Verleg das noch komplett UNTER die Erde, lass das von Musk als Boring...
Allein 2016 hat die Bahn über 200 Güterbahnhöfe geschlossen, weil die sich nicht mehr...
Die haben zwar nicht die Leistung der Stromübertragung genannt, aber wenn die LKW einen...
1 kWh/km könnte stimmen, aber die 1,5 Mio LKW nicht. Das KBA listet für Sattelzugmachinen...
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