Elektromobilität: Das eigene Auto elektrifizieren
Ambitionierte Bastler bauen Autos mit Verbrennungsmotor zu Elektrofahrzeugen um. Mit den richtigen Bauteilen, fachlicher Anleitung und etwas handwerklichem Geschick gelingen sowohl Umbau als auch TÜV-Abnahme.

Nach der Winterpause mit dem Old- oder Youngtimer spontan losfahren, das funktioniert meist nicht. Filter müssen gereinigt, Öl muss gewechselt werden. Der gefüllte Tank hat Rost angesetzt und Dichtungen müssen ausgetauscht werden. Der Motor sollte erst mal warmlaufen, und bei all dem Aufwand fahren die stolzen Besitzer dann nur kurze Strecken mit ihren Lieblingsstücken.
- Elektromobilität: Das eigene Auto elektrifizieren
- Der TÜV prüft das Auto
- Oldtimer-Bauteile sind gefragt
Heiko Fleck zieht in seiner Garage im bayerischen Pfarrkirchen den Stecker aus dem Fiat 500. Der Kleinwagen ist Baujahr 1970 - und fährt elektrisch. Fleck ist begeisterter Handwerker, sein Steckenpferd sind Elektromotor und Akku. "Den Fiat nutze ich fast täglich, wenn ich allein unterwegs bin", sagt Fleck. Wenn die komplette Familie mit dabei ist, nutzt er einen roten Kleinbus - natürlich auch mit E-Antrieb.
Inzwischen bieten etliche Autohersteller und Fachbetriebe Umrüstungen für Verbrenner an. Fleck war einmal Teilhaber eines solchen Betriebes, doch heute konzentriert er sich auf den Versand von Bauteilen und Anleitungen im Videoformat.
Anfahren im dritten Gang
Über 100 Kunden haben damit bereits Fahrzeuge umgebaut. Fleck selbst hat rund 20 Autos umgerüstet und weiß, worauf es ankommt. Für den neuen Antrieb eignen sich vor allem Fahrzeugmodelle mit manueller Gangschaltung. Ein Automatikgetriebe anzuschließen, ist komplexer, funktioniert aber vor allem bei älteren Baujahren ebenfalls. Je neuer die Fahrzeuge, desto mehr Steuergeräte sind für Sicherheits- und Assistenzfunktionen verbaut. Dinge wie beispielsweise die Antriebsschlupfregelung (ASR) oder das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) verkomplizieren den Umbau.
Nur beim Anfahren muss man sich ein wenig umgewöhnen. "Mit dem Bus fahre ich im dritten Gang an, weil der Elektromotor gleich das volle Drehmoment liefert", sagt Fleck. Den Motor hat er über einen Adapter an das vorhandene Getriebe angeschlossen. Somit nutzt er weiterhin die gewohnte Gangschaltung. "Wobei ich die in der Stadt nie benötige, höchstens mal bei Autobahnfahrten", sagt der 49-Jährige. Dort bringt es der Bus bis auf 150 km/h.
Für den Ausbau des alten Motors und den Einbau von Akku, Kontroller, Batteriemanagementsystem und Elektromotor sollte man etwas handwerkliches Geschick mitbringen. "Mit einem Trennschleifer und einem Schweißgerät umgehen zu können, hilft enorm", sagt Fleck, der Maschinenbau studiert hat.
Natürlich sollte der ambitionierte Bastler auch etwas von Elektrotechnik verstehen.
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