Erfahrungen aus Nizza
In Berlin scheint zwar die Sonne, aber es sind frostige zehn Grad unter Null. So manches Elektroauto verliert im Winter stark an Reichweite. Für Nikutta sind die Temperaturen kein Grund zur Beunruhigung. "Kälte ist die größte Anspannung für das Elektromanagementsystem des Busses", sagt er. Aber der Bus sei so konzipiert, dass er auch bei Eiseskälte genug Reserve hat.
Alstom garantiere eine Sollreichweite von 200 km mit einer Akkuladung, sagt Nikutta, und das über eine Betriebsdauer von zehn Jahren bei solchen Witterungsbedingungen. Dass das klappt, zeigt das Unternehmen - von den Temperaturen einmal abgesehen - seit längerem in Südfrankreich: In Nizza fährt seit gut elf Jahren eine von Alstom gebaute Straßenbahn im Akkubetrieb. "Da haben wir sehr viel darüber gelernt, wie man Batterien laden und entladen muss. Genau diese Technik ist hier eingegangen", sagt Nikutta. Die Akkus kommen übrigens nicht wie so oft aus Asien, sondern von den Herstellern Forsee aus Frankreich und Fiam aus Italien.
Geladen wird der Bus über Nacht im Depot, per Kabel. Das dauere vier bis sechs Stunden und sei die einfachste Lösung, so Nikutta. Die Reichweite von 200 km reiche den meisten Verkehrsbetrieben als Tagespensum. In Berlin gebe es einige längere Linien, bei denen es knapp werden könne.
Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Es ist möglich, eine Haltestelle mit einem Ladesystem auszustatten, an dem der Akku für die Dauer des Halts geladen wird. Dabei setzt Alstom auf das Laden von unten, nicht von oben. Auch das hat man in Nizza schon getestet: Dort gibt es eine Haltestelle mit einem solchen Ladesystem.
Problematisch wird das Laden allerdings, wenn ein Verkehrsbetrieb wie die BVG oder die Hamburger Hochbahn, die den Bus zuvor zwei Wochen lang im Einsatz hatte, ihre gesamte Busflotte auf einmal laden will. Das kann das Stromnetz schon aus dem Gleichgewicht bringen. In Hamburg, wo der Verkehrsbetrieb als Erster auf Elektromobilität umstellen will, soll dafür eigens ein Umspannwerk gebaut werden.
Die Sicherheit des Fahrzeugs sei kein Problem, sagt Nikutta. Der Akku ist im Dach des Busses untergebracht. Der Motor, der an der Hinterachse sitzt und eine Leistung von 180 kW hat, ist gekapselt und vom Fahrgast getrennt. "Wir sind Zugbauer. Wir sind es gewohnt, dass da mehrere Tausend Volt in der Nähe des Fahrzeugs sind und dass der Fahrgastraum in jedem Fall davon getrennt ist."
Sicher mag es sein. In mancher Hinsicht fehlt es aber noch etwas an Komfort.
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Es hilft sehr die gute alte Blei Starterbatterie im Winter auch mal ans Ladegerät zu...
Hügelkuppe? Kenne Geschwindigkeitspoller, da kommt das Ding drauf, aber nicht mehr...
Dann steigt man einfach mal aus geht nach hinten zum hupenden und fragt wo denn jetzt...
Wenn sich die ersten >150kg Mitbürger ganz außen, also mit der größtem Hebelwirkung mit...
YMMD xD