Elektroautos: VW baut Batteriezellfabrik in Kanada
Volkswagen hat eine weitere Standortentscheidung für die Elektroauto-Strategie getroffen. Den vierten Standort in Europa verrät VW aber noch nicht.

Der Autokonzern Volkswagen will in Kanada eine erste außereuropäische Batteriezellfabrik bauen. Das teilte das Unternehmen am 13. März 2023 mit. Demnach soll die Fabrik in St. Thomas in der Provinz Ontario gebaut werden. Der Ort liegt zwischen Toronto und Detroit, in der Nähe des Eriesees.
Die Zellfabrik werde "nachhaltige Einheitszellen" produzieren, der Produktionsstart sei für 2027 geplant. "Mit den Entscheidungen für die Zellproduktion in Kanada und für den Scout-Standort in South Carolina beschleunigen wir die Umsetzung unserer Nordamerika-Strategie", sagte Firmenchef Oliver Blume.
Nach Salzgitter und Valencia wird St. Thomas laut VW die dritte Gigafabrik des Konzerns weltweit und die erste Zellfabrik der Firmentochter Powerco in Nordamerika.
Käufer von vollelektrischen VW-Fahrzeugen könnten damit maximal von den Steuergutschriften profitieren, mit denen die US-Regierung unter Joe Biden die Elektromobilität fördern will. Bislang sehen die Vorgaben vor, dass nur solche Autos gefördert werden können, deren Komponenten zu gewissen Anteilen oder komplett in den USA oder in der Freihandelszone Nafta hergestellt wurden. Inwieweit es Ausnahmen für in Europa produzierte Fahrzeuge gibt, ist noch unklar.
Neben der Montage des vollelektrischen Kompakt-SUV ID.4 in Chattanooga (Tennessee) will Volkswagen auch die Werke in Puebla und Silao in Mexiko ausbauen, um dort in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts Elektroautos und möglicherweise Elektroauto-Komponenten zu montieren, beispielsweise Elektromotoren. Mexiko gehört ebenfalls zur Nafta.
Sechs Fabriken weltweit geplant
Wann und wo in Europa eine weitere Batteriezellfabrik gebaut wird, ist derzeit offen. VW will bis Ende des Jahrzehnts sechs Produktionsstätten für Akkuzellen bauen. Neben Salzgitter und Valencia ist ein Standort im nordschwedischen Skellefteå vorgesehen.
Zum Standort der vierten europäischen Fabrik machte VW aber keine Angaben. Frühestens ab 2025 sei mit Details zu rechnen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. "Warum sollten wir uns jetzt beeilen, die nächste Fabrik in dem Umfeld zu beschließen, das wir zurzeit haben? Es ist nicht sinnvoll, zu einer schnellen Entscheidung zu kommen", sagte VW-Technikvorstand Thomas Schmall in Salzgitter. Unter anderem hoffen osteuropäische Länder auf den Zuschlag, ebenso mögliche Kandidaten in Ostfriesland oder in Sachsen.
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