Elektroautos: Tesla baut in Grünheide vorerst nur Batteriekomponenten

Ursprünglich wollte Elon Musk in Grünheide die größte Batteriefabrik der Welt bauen. Doch nun ändert Tesla seine Pläne wegen der US-Subventionen.

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Die Tesla-Fabrik in Grünheide soll vorerst keine kompletten Batterien bauen.
Die Tesla-Fabrik in Grünheide soll vorerst keine kompletten Batterien bauen. (Bild: Annegret Hilse/Reuters)

Der US-Elektroautohersteller Tesla will in seiner Fabrik in Grünheide vorerst keine vollständigen Batteriezellen bauen. "Die Steuererleichterungen des IRA haben unsere ursprünglichen Pläne dahingehend beeinflusst, dass der Fokus der Zellfertigung auf den Fertigungsstätten in den USA liegt", sagte eine Tesla-Sprecherin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und fügte hinzu: "Das Hochfahren und der Ausbau der Produktion in den USA wird aber durch Grünheide unterstützt." Einzelkomponenten der Zellfertigung wie Elektroden würden in Deutschland produziert und dann in die USA verschickt.

Die Herstellung von Batterien im Heimatland könnte Tesla dabei helfen, sich für zusätzliche Steuererleichterungen zu qualifizieren, die durch den Inflation Reduction Act (IRA) ermöglicht werden. Die Pläne der US-Regierung sehen vor, dass der Mindestanteil der Batteriekomponenten, die in Nordamerika hergestellt oder zusammengebaut werden, in den kommenden Jahren schrittweise steigen muss, um die Steuergutschriften zu erhalten. Während der Wert im Jahr 2023 bei 50 Prozent liegen muss, soll er von 2029 an sogar 100 Prozent betragen.

Aus diesem Grund gab es bereits im vergangenen September Berichte, wonach Tesla seine Pläne zum Aufbau einer Batteriezellproduktion in Grünheide ruhen lassen wolle. Anschließend hatte Tesla seinen Partnern versichert, dass die Anlage "planmäßig in Betrieb gehen" werde.

Produktionsstart vor einer Woche

In der vergangenen Woche hatte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) mitgeteilt, dass Tesla die Batterieproduktion in Grünheide in Betrieb genommen habe. Allerdings produziere das Unternehmen nur einzelne Batteriekomponenten, sagte der Minister nach Angaben des Senders RBB. "Das Gebäude brummt, es ist voll", sagte Steinbach demnach. Wichtig sei, bis zu welchem Fertigungsschritt die Batterieteile fertiggestellt werden würden. "Das, was dort als Vorprodukt an der Stelle gefertigt wird, lastet dieses Gebäude completamente an der Stelle aus", sagte Steinbach.

Langfristig müsste Tesla jedoch in den USA auf die Komponenten aus Grünheide verzichten, um von den Steuergutschriften zu profitieren. Daher dürfte das Unternehmen künftig die Zellproduktion entweder zurückfahren oder vollständige Zellen bauen. Für einen dazu erforderlichen Ausbau des Werkes liegt der Landesregierung bislang aber noch kein Antrag Teslas vor. Tesla-Chef Elon Musk hatte im November 2020 angekündigt, in Grünheide die größte Batteriefabrik der Welt bauen zu wollen.

Die Subventionen durch den IRA dürften sich zudem negativ auf die Exportchancen der europäischen Elektroautohersteller auswirken. Um den drohenden Handelsstreit mit der EU zu entschärfen, sollen die USA inzwischen erste Zugeständnisse gemacht haben. Einem Bericht des Handelsblatts (Paywall) zufolge sollen künftig auch elektrische Leasing-Fahrzeuge mit Steuergutschriften bis zu 7.500 US-Dollar subventioniert werden können. Gerade die deutschen Autohersteller würden davon profitieren, dass Leasingautos künftig als Nutzfahrzeuge gelten. Denn wegen der hohen Kaufpreise könnten sie ohnehin kaum von Steuergutschriften profitieren.

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