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Elektroautos: SPD-Experten fordern 3.000 Euro Kaufprämie ab 2026

Die Bundestagsabgeordneten wollen die Förderung auf E-Autos aus Europa beschränken. Verbrenner-Dienstwagen sollen höher besteuert werden.
Aktualisiert am , veröffentlicht am / Friedhelm Greis
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Das abgespeckte Tesla Model Y aus Grünheide wäre noch förderfähig. (Bild: Tesla)
Das abgespeckte Tesla Model Y aus Grünheide wäre noch förderfähig. Bild: Tesla

Nach dem Beschluss der Regierungskoalition zur Wiedereinführung einer E-Auto-Kaufprämie gibt es erste Vorschläge aus der SPD-Fraktion zur Umsetzung. "Wir wollen von 2026 bis 2029 den Absatz kostengünstiger Elektrofahrzeuge mit einer Kaufprämie fördern" , heißt es in einem gemeinsamen Papier der verkehrspolitischen Sprecherin Isabel Cademartori und der Sprecher für Umwelt und Wirtschaft, Jakob Blankenburg und Sebastian Roloff. Bislang ist unklar, wie die Kaufprämie ausgestaltet werden soll.

In dem einseitigen Schreiben, das Golem vorliegt, fordern die Abgeordneten weiter: "Die Förderung wird nur für batterieelektrische Neu- und Gebrauchtfahrzeuge unter 45.000 Euro (Nettolistenpreis) gewährt, die in Europa produziert wurden und einen bestimmten Umweltscore erreichen." Gefördert werden sollen Personen mit einem kleinen bis mittleren Monatseinkommen. "Die Prämie beträgt mindestens 3.000 Euro und soll in gleicher Höhe von Herstellern oder Händlern ergänzt werden" , schrieben die SPD-Politiker.

Social Leasing ab 2027

Darüber hinaus soll ein sogenanntes Social Leasing die "soziale Antriebswende" voranbringen. "Ab 2027 wollen wir ein zielgruppengerechtes Social-Leasing-Programm mit einer geringen Leasingrate und späteren Kaufoption für europäische E-Fahrzeuge einführen, die vom Umweltscore erfasst sind" , heißt es in dem Papier.

Das Programm müsse "einfach und unbürokratisch" sein. Ebenfalls müsse eine Kombination von Kaufprämie und Social Leasing nach dem Vorbild des Förderprogramms Sozial & Mobil für einkommensschwache Haushalte möglich sein. Um das Vertrauen in gebrauchte E-Autos zu stärken, sollen Händler nach dem Willen der Abgeordneten beim Kauf eines Gebrauchtfahrzeugs einen kostenlosen Batteriecheck anbieten.

Höhere Steuern für Verbrenner

Die SPD-Experten wollen aber nicht nur die E-Mobilität stärker fördern, sondern auch die steuerliche Begünstigung von Verbrennerfahrzeugen verringern. "Wir halten an der steuerlichen Privilegierung batterieelektrischer Fahrzeuge fest und sprechen uns für eine Erhöhung des Pauschbetrages ab 2026 um eine variable CO 2 -Komponente für den Verbrennungsmotor auf bis zu 1,5 Prozent aus" , lautet die entsprechende Forderung. Emissionsfreie Fahrzeuge sollten bessergestellt werden als solche, die einen besonders hohen Wert an CO 2 -Emissionen freisetzen. Die Mehreinnahmen sollten für die Elektromobilität verwendet werden.

Das Bundeskabinett beschloss bereits am 15. Oktober 2025, die Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos bis 2035 zu verlängern . Für die geplanten Kaufanreize werden laut Finanzministerium bis 2029 die Mittel des EU-Klimasozialfonds zuzüglich drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung gestellt.

Nachtrag vom 16. Oktober 2025, 16:59 Uhr

Die Klima-Allianz, der Organisationen wie Greenpeace, BUND und Nabu angehören, setzt sich in einem Positionspapier(öffnet im neuen Fenster) (PDF) für "gezielte" Anreize ein. "Dafür braucht es klare Regeln und eine langfristige Gegenfinanzierung, etwa durch eine höhere Dienstwagenbesteuerung für Verbrenner-Pkw" , heißt es in dem Papier. Eine Kaufprämie sollte "zielgenau sozial-gestaffelt jenen Menschen mit kleinen und mittleren Haushaltseinkommen zu Gute kommen und nur für einen Bruttolistenpreis von maximal 35.000 Euro gelten" . Mitnahmeeffekte sollten durch eine Kopplung der Förderung an die Haushaltsgröße verhindert werden.

Ebenso wie die SPD-Politiker fordert die Klima-Allianz ein "Social Leasing sowohl für Neu- als auch Gebrauchtwagen" .


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