Elektroautos: Die ziemlich leere Umweltliste des VCD
Der Verkehrsclub Deutschland hat erstmals eine Umweltliste nur mit Elektroautos erstellt. Doch viele Modelle sind nicht vertreten, weil die Hersteller keine Daten liefern konnten. Für Langstrecken empfiehlt der Verband die Bahn oder sparsame Verbrenner.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kann derzeit unter ökologischen Aspekten nur wenige Elektroautos in Deutschland empfehlen. Auf der am Mittwoch in Berlin erstmals vorgestellten Umweltliste für vollelektrische Fahrzeuge finden sich nur 10 Modelle in 16 Varianten. Zudem empfiehlt der VCD drei Plugin-Hybride. Für viele Modelle lägen keine aktuellen Verbrauchsdaten nach dem WLTP-Zyklus vor, hieß es zur Begründung. Hersteller wie Audi, Citroen, Opel und Peugeot hätten die Teilnahme abgesagt. Tesla habe sich auf Nachfrage geweigert, die Akkukapazität des Model 3 zu beziffern.
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Berücksichtigt wurden in dem Vergleich ohnehin nur Fahrzeuge, die durch die staatliche Kaufprämie gefördert werden können (PDF). Damit fallen Teslas Model S und X sowie der Audi E-Tron 55 quattro oder der Porsche Taycan durch das Raster, aber auch der neue Mercedes EQC. "Das sind Autos mit über zwei Tonnen Gewicht. Die benötigen eine große Batterie, damit sie auf passable Reichweiten kommen", sagte der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Michael Müller-Görnert, zur Begründung. Der große Akku mache die Autos wiederum noch schwerer. "Die Verbräuche sind astronomisch hoch. Das macht aus ökologischer Sicht keinen Sinn."
Reichweiten für Pendler geeignet
Auf Nachfrage wollte der VCD jedoch keinen Durchschnittsverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer nennen, der als Mindestkriterium für die Umweltliste gilt. Als niedrig dürften derzeit 15 bis 20 kWh pro 100 Kilometer gelten. Zudem spielt für den Verband das Argument keine Rolle, dass eine größere Reichweite für viele Autofahrer ein wichtiges Kaufkriterium ist. "Für weite Strecken gilt: Die Bahn nutzen oder einen sparsamen Benziner leihen", sagte Müller-Görnert. Für Pendler mit täglichen Strecken zwischen 50 und 70 Kilometern seien die empfohlenen Autos ausreichend.
In der Liste finden sich daher eher elektrische "Auslaufmodelle" wie der BMW i3, der VW E-Golf oder der Smart EQ, die schon länger auf dem Markt sind. Bereits angekündigte neue Modelle wie der VW ID oder der Aachener E.Go sind nicht vertreten, weil sie derzeit noch nicht lieferbar sind. Das gilt auch für Modelle wie den Hyundai Ioniq Elektro, die lange Lieferzeiten haben.
Elektroautos sind sinnvoll
An neueren Modellen empfiehlt der VCD den Hyundai Kona sowie die neueren Versionen des Nissan Leaf. Von Kia sind der e-Niro und der e-Soul vertreten, von Renault der Zoe mit zwei neueren Batterievarianten. Für Transportzwecke empfiehlt der VCD den Nissan e-NV200 sowie den Renault Kangoo.
Trotz der aktuellen Debatte um die tatsächliche CO2-Bilanz der Stromer führt nach Ansicht des VCD derzeit kein Weg an den Elektroautos vorbei. "Wer jetzt einen Verbrenner kauft, ist für die nächsten 15 Jahre nicht für die Energiewende zugänglich", sagte die VCD-Vorsitzende Kerstin Haarmann bei der Vorstellung des Berichts. "Wenn wir die Klimaziele einhalten wollen, müssen wir so schnell wie möglich raus aus dem Verbrennungsmotor und hin zu emissionsfreien Antrieben."
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Brennstoffzelle und E-Fuels keine Alternative |
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