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Elektroautos: China steigert Importquote auf 40 Prozent

Vier von zehn importierten Elektroautos kommen in diesem Jahr aus China. Zwei andere Exportländer verzeichnen hingegen starke Einbußen.
/ Friedhelm Greis
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Der Smart #3 wird ebenfalls in China produziert. (Bild: Smart)
Der Smart #3 wird ebenfalls in China produziert. Bild: Smart

China hat seine Position als wichtigster Exporteur von Elektroautos nach Deutschland weiter ausgebaut. In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 hätten E-Autos aus chinesischer Produktion einen Anteil von 40,9 Prozent an den gesamten Importen erreicht, teilte das Statistische Bundesamt am 18. Juni 2024 mit(öffnet im neuen Fenster) . Allerdings sei die Zahl der importierten E-Autos aus China angesichts der schwachen Inlandsnachfrage im selben Zeitraum um 15,7 Prozent auf 31.500 Fahrzeuge gesunken.

Im gesamten Jahr 2023 kamen 29 Prozent der importierten Elektroautos aus China . Im Jahr 2022 lag der Anteil Chinas an den Importen reiner Elektroautos noch bei 12,0 Prozent und im Jahr 2020 erst bei 7,7 Prozent. Die EU-Kommission vermutet unzulässige staatliche Subventionen hinter der chinesischen Elektroautoproduktion und will daher Strafzölle bis zu 38,1 Prozent verhängen .

Zu den beliebtesten Importautos aus China gehören auch Modelle nicht-chinesischer Hersteller wie Tesla, BMW oder Smart, einem Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes-Benz und dem chinesischen Hersteller Geely. Der Hersteller MG Roewe, der zu Saic gehört, konnte in diesem Jahr ebenfalls schon mehrere Tausend E-Autos in Deutschland verkaufen. Das geht aus den Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA)(öffnet im neuen Fenster) hervor.

Hohe Einbußen für Koreaner und Tschechen

Deutliche Einbußen mussten hingegen Importeure aus anderen Ländern hinnehmen. "Die Importe aus Tschechien gingen im Vergleich zu Januar bis April 2023 um knapp ein Drittel (minus 31,3 Prozent) und die Importe aus Südkorea um mehr als die Hälfte (minus 51,3 Prozent) zurück" , teilten die Statistiker mit. Davon betroffen sind die koreanischen Anbieter Hyundai und Kia sowie der tschechische Hersteller Skoda. Hyundai produziert zudem den elektrischen Kona in Tschechien.

Die Importe reiner E-Autos von Januar bis April 2024 sind der Mitteilung zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45,3 Prozent auf 77.000 Fahrzeuge gesunken. "Die chinesischen Elektroauto-Importe gingen somit deutlich schwächer zurück als die Gesamtimporte von Elektroautos" , hieß es weiter.

Deutsche Hersteller konnten ihre Verkäufe nach China hingegen deutlich steigern. Der Export reiner E-Autos sei in den ersten vier Monaten des Jahres um 77,4 Prozent auf 4.100 Fahrzeuge. Die deutsche Autoindustrie kritisiert die geplanten Strafzölle scharf.

Ob die Strafzölle auf chinesische Elektroautos tatsächlich eingeführt werden, steht noch nicht fest . Bis auf Tesla kündigte bislang noch kein Hersteller an, dass die Preise erhöht werden müssten.


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