Elektroauto: Tesla-Mitarbeiter kritisiert Arbeitsbedingungen

Schlechte Bezahlung, schlechte Bedingungen, hoher Krankenstand: Tesla mag beliebt sein, die Arbeit, wie sie ein Mitarbeiter beschreibt, scheint jedoch hart zu sein. Chef Elon Musk bestreitet das.

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Tesla-Chef Elon Musk: bezahlter Agitator
Tesla-Chef Elon Musk: bezahlter Agitator (Bild: VCG/VCG via Getty Images)

Viel Arbeit, schlechte Bezahlung: Er sei stolz darauf, einem Team anzugehören, das umweltfreundliche Autos für den Massenmarkt baue, schreibt ein Mitarbeiter des Elektroautoherstellers in der Online-Publikation Medium.com. Die Arbeitsbedingungen bei Tesla sind seiner Schilderung nach jedoch nicht rosig.

Die meisten der über 5.000 Mitarbeiter in der Fabrik Nummi in Fremont arbeiteten deutlich über 40 Stunden in der Woche und machten reichlich obligatorische Überstunden, schreibt er. Doch auch wenn sie unzufrieden seien mit den langen Arbeitszeiten, hätten sie praktisch keine Wahl: "Obwohl die Lebenshaltungskosten in der Bay Area zu den höchsten im ganzen Land gehören, zahlt Tesla mit die niedrigsten Löhne in der Automobilindustrie", schreibt der Mitarbeiter.

Zahlt Tesla unter Durchschnitt?

Ein Tesla-Mitarbeiter verdient demnach zwischen 17 US-Dollar und 21 US-Dollar pro Stunde. Der Durchschnittslohn in der US-Autoindustrie liege jedoch bei 25,58 US-Dollar. Dabei lebten die meisten Arbeiter in Gegenden mit deutlich geringeren Lebenshaltungskosten. Im Alameda County, wo die Tesla-Fabrik steht, müsste der Stundenlohn bei 28 US-Dollar liegen.

Zudem beklagt er die schlechte ergonomische Ausstattung, die oft zusätzliche oder unnatürliche Bewegungen erfordere. Zusammen mit der hohen Arbeitsbelastung führe das oft zu einem hohen Krankenstand. "Vor einigen Monaten waren sechs der acht Leute aus meiner Abteilung wegen Verletzungen durch die Arbeit krankgeschrieben", sagt er. Dabei ließen sich zumindest die ergonomischen Bedingungen verbessern, wenn die Geschäftsleitung auf die Arbeiter hören würde.

Sicherheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter zählen

Tesla bestreitet die Vorwürfe. Die Sicherheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter seien "für uns schon immer sehr wichtig", sagte eine Sprecherin dem Onlinemagazin Ars Technica. Die Geschäftsleitung spreche mit den Mitarbeitern über relevante Themen. "Und wir werden das auch weiterhin tun, weil es das Richtige ist."

Tesla-Chef Elon Musk sagte dem Online-Magazin Gizmodo, der Mitarbeiter sei ein Gewerkschaftsfunktionär, der bei Tesla agitiere. Er arbeite für die Gewerkschaft und "nicht für uns". Tesla bezahle höhere Anfangsgehälter als ein gewerkschaftlich organisierter Arbeiter erhalte und biete erfahrenen Mitarbeitern Aktienoptionen.

Über die obligatorischen Überstunden sagte er, diese gebe es zuweilen, wenn Produktionsausfälle ausgeglichen werden müssten. Tesla hatte kürzlich angekündigt, die Fabrik für die Produktion des Model3 vorzubereiten. Die Produktion soll dafür eine Woche ruhen. Um den Ausfall zu kompensieren, hat Tesla zusätzliche Produktionstage eingeführt.

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quineloe 13. Feb 2017

Wieso? gibt es einen relevanten rechtlichen Unterschied zwischen einer Autofabrik und...

neocron 13. Feb 2017

der Herr Luening ist deine Referenz, ehrlich? ich koennte genau so gut hier meinen...

neocron 13. Feb 2017

ich selbst, arbeite nur 32 Std die Woche, und kriege in dieser Zeit locker das 3,5 Fache...

berritorre 13. Feb 2017

Es ist schon recht heftig teilweise die Antworten hier zu lesen. Vielen fehlt es wirklich...



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