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Elektroauto: Porsche Taycan mit 270 kW kabellos geladen

Wissenschaftler haben eine Technik demonstriert, mit der sie einen Porsche Taycan mit 270 Kilowatt ohne die Verwendung herkömmlicher Ladekabel aufgeladen haben.
/ Michael Linden
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Ladespule für den Taycan (Bild: Oak Ridge National Laboratory)
Ladespule für den Taycan Bild: Oak Ridge National Laboratory

Das Oak Ridge National Laboratory (ORNL) hat einen Meilenstein beim kabellosen Laden gesetzt(öffnet im neuen Fenster) . Das Labor hat einen Porsche Taycan erfolgreich mit 270 Kilowatt kabellos aufgeladen.

Das ORNL-Team unter der Leitung von Omer Onar nutzte dafür ein Magnetresonanzsystem. Der Ansatz der Arbeitsgruppe verwendet mehrphasige Wicklungen, die ein rotierendes Magnetfeld für eine kontinuierliche Energieübertragung erzeugen.

Diese Konstruktion ermöglicht den Forschern zufolge eine erhebliche Verbesserung der Leistungsdichte im Vergleich zu einphasigen drahtlosen Ladegeräten, wobei ein Wirkungsgrad von über 95 Prozent beibehalten wird.

Der 270-Kilowatt-Empfänger passt in den Raum, den Porsche für ein potenzielles 11-Kilowatt-Ladegerät für zukünftige Taycan-Modelle vorgesehen hat. Diese Kompatibilität deutet darauf hin, dass das drahtlose Hochleistungsladen ohne wesentliche Umgestaltungen in Serienfahrzeuge integriert werden könnte.

Sicherheitsbedenken, die häufig mit der drahtlosen Energieübertragung in Verbindung gebracht werden, wurden den Angaben der Forscher nach ausgeräumt. Das ORNL-System erfüllt demnach alle Grenzwerte für elektromagnetische Felder, auch ohne zusätzliche Abschirmung.

Laden verschiedener Geräte könnte einfacher werden

Während der Porsche Taycan als Testfahrzeug für diesen Durchbruch diente, wird die Forschung des ORNL auf breiterer Basis unterstützt. Das Projekt ist Teil einer Zusammenarbeit mit Volkswagen, der Muttergesellschaft von Porsche, und wurde vom US-Energieministerium finanziert. Auch andere Autohersteller, darunter Hyundai Motor America und Stellantis, unterstützen die Forschung.

Die kommerzielle Anwendung ist allerdings noch mehrere Jahre entfernt. Die Technologie muss es von Laborexperimenten zu Massenfertigungsprozessen schaffen, bevor sie in großem Umfang eingesetzt werden kann. Die potenziellen Anwendungen reichen über Elektrofahrzeuge hinaus und umfassen auch das Aufladen von Smartphones und Robotern sowie Industrie- und Haushaltsgeräten.


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