Elektroauto: Musk übernimmt persönlich Teslas Verkaufsleitung

Elon Musk holt sich die Verantwortung für den Verkauf von Teslas in den Nordamerika und Europa zurück, nachdem Omead Afshar, Musks ehemaliger Verkaufschef, der zuvor die Tesla-Geschäfte in diesen Regionen leitete, entlassen wurde. Branchenkenner sehen darin laut Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) eine Reaktion auf schwächelnde Verkaufszahlen in der ersten Jahreshälfte 2025.
Tesla durchlebt derzeit eine andere Phase als in den Anfangsjahren, als Produktionsengpässe das Wachstum bremsten. Damals verbrachte Musk viel Zeit in den Fabriken und schlief angeblich sogar dort, um die Produktion voranzutreiben.
Heute arbeiten die Tesla-Werke nur noch mit etwa 50 Prozent ihrer Kapazität. Der Wandel von Produktions- zu Nachfrageproblemen stelle das Unternehmen vor neue Herausforderungen, so Bloomberg.
Neue Aufgabenteilung in der Konzernspitze
Die Fertigungsverantwortung für Nordamerika und Europa bleibt bei Tom Zhu. Der Manager hatte zuvor Teslas erfolgreiche China-Geschäfte geleitet und die Gigafactory Shanghai zum effizientesten Tesla-Werke weiterentwickelt.
Ende 2022 übernahm Zhu zusätzlich globale Aufgaben, konzentrierte sich jedoch 2024 wieder stärker auf das China-Geschäft. Dort kämpft Tesla allerdings ebenfalls mit Problemen: Die Auslieferungen liegen etwa 22.000 Fahrzeuge unter dem Vorjahresniveau.
Das schwache Abschneiden erfolgte trotz des überarbeiteten Model Y und deutlicher Preisrabatte. Auch in anderen Märkten enttäuschten die Verkaufszahlen die Erwartungen.
Tesla begründete die schwachen Zahlen im ersten Quartal mit Produktionsanpassungen beim Model Y. Für das zweite Quartal wird eine ähnlich schwache Entwicklung erwartet und da funktioniert das Argument mit der Einführung eines neuen Modells natürlich nicht mehr. Musk führt neben Tesla mehrere weitere Unternehmen, darunter SpaceX, X, xAI, The Boring Company und Neuralink. Außerdem kündigte er Pläne für eine neue Partei in den USA an.
Musks direktes Eingreifen in den Vertrieb zeigt, wie ernst Tesla die aktuellen Herausforderungen nimmt und nehmen muss. Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, ob die Führungsänderungen Wirkung zeigen.



