Elektroauto: Eva, das E-Taxi für die Tropen
Ein E-Taxi eigens für die Bedingungen in den Tropen haben Wissenschaftler aus München und Singapur entwickelt. Es hat eine besondere Klimaanlage und ein System für das Akkuladen in der Kaffeepause.

In den tropischen Gebieten entwickeln sich immer mehr Metropolen, vorne mit dabei ist der südostasiatische Stadtstaat Singapur. Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben zusammen mit Kollegen der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur das Elektrotaxi Eva entwickelt, das genau auf die Bedingungen in den Tropen zugeschnitten ist. Die TUM hat einen Standort in Singapur.
Dazu gehört in erster Linie, dass das Auto eine entsprechend gut ausgelegte Klimaanlage hat. Andererseits darf sie nicht übermäßig Leistung aufnehmen, um den Akku nicht zu sehr zu belasten und die Reichweite einzuschränken. Die Forscher haben deshalb eine energiesparende Klimaanlage entwickelt.
Sie kühlt nicht die gesamte Fahrgastzelle, sondern jeden Insassen einzeln: Die Sitze haben eine Belüftung, ein weiteres Kühlsystem gibt es im Bereich des Kopfes. Gesteuert wird die Kühlung über das Smartphone. Das soll "dem Fahrgast bei minimalem Energieverbrauch einen hohen Komfort bieten", schreiben die Münchener.
Ladepause
Früher oder später muss ein Elektroauto trotzdem seinen Akku laden, einen Lithium-Polymer-Akku mit 216 Zellen. Dafür gibt es ein spezielles Schnellladesystem, das den Stromspeicher in 15 Minuten wieder auflädt - also in einer Imbiss- oder Kaffeepause. Mit einer Akkuladung kommt das E-Taxi ungefähr 200 Kilometer weit. Das entspricht etwa der Fahrleistung von einem halben Tag: "Im typischen Zweischichttbetrieb fährt ein Taxi pro Tag über 500 km", sagt Forschungsleiter Daniel Gleyzes.
Eva ist 4,3 m lang, 1,8 m breit und 1,7 hoch. In dem Auto finden vier Insassen Platz. Als Antrieb dient ein Elektromotor mit einer Maximalleistung von 60 kW, der das Taxi in 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 111 km/h.
Taxi gegen Stau und Smog
Um Verkehrsaufkommen und Luftverschmutzung in Städten wie Singapur im Zaum zu halten, sind Elektrotaxis ein wichtiger Faktor. "Während Taxis weniger als drei Prozent der Fahrzeuge in Singapur ausmachen, legen sie 15 Prozent der gefahrenen Strecken zurück", sagt Gleyzes.
Eva wird auf der Tokyo Motor Show vorgestellt, die am morgigen Freitag in der japanischen Hauptstadt eröffnet wird. 2011 hatten die Münchener auf der IAA das Elektroauto Mute vorgestellt. Während Eva als robustes Fahrzeug für professionellen Einsatz gedacht ist, war Mute als Prototyp eines günstigen, massentauglichen Elektroautos für Privatkunden konzipiert.
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Sie bringen hier sicher viele interessante Punkte an fuer die generelle Diskussion...
NEIN, nicht unbedingt. Was Du meinst sind Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Man kann aber z.B...
:D oder ein Mix zwischen dem A2 (kotz) und dem aktuellen Fabia ;)