Elektroauto: Der 911er wird elektrifiziert
Porsche baut den Taycan. Ein britisches Unternehmen baut den 911er zum Elektroauto um.

Klar, es gibt einen elektrischen Porsche. Aber es ist kein 911er. Wer den haben will, muss sich an Everrati wenden.
Das britische Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, bekannte Verbrenner zu elektrifizieren, wie etwa den Mercedes W 113 oder den ikonischen Porsche 911, genauer die Baureihe 964, die von 1989 bis 1994 produziert wurde.
Aus dem Fahrzeug wird der luftgekühlte Sechszylinder-Boxermotor ausgebaut und durch einen deutlich stärkeren Elektromotor ersetzt: Der hat eine Leistung von knapp 380 Kilowatt (etwas über 500 PS) und ein Drehmoment von 500 Newtonmeter. Der Verbrenner hatte gut 180 Kilowatt (250 PS) und 310 Newtonmeter. Der Motor beschleunigt den elektrischen Porsche in weniger als vier Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das Original brauchte knapp sechs Sekunden.
Laden dauert eine Stunde
Die Reichweite gibt Everrati mit mehr als 150 Meilen an, das sind rund 240 Kilometer. An einem Gleichstrom-Schnelllader soll der Akku, der eine Kapazität von 53 Kilowattstunden hat, in weniger als einer Stunde von 10 auf 100 Prozent aufgeladen werden.
Everrati demontiert zunächst den originalen Porsche komplett und entfernt den Antriebsstrang. Der Boden wird verstärkt. Damit der elektrifizierte Porsche ungefähr das Gewicht des Originals hält, ersetzen die Briten die originalen Karosserieteile durch Teile aus einem Kohlefaser-Verbundwerkstoff.
Neben der Signature-Editon, die eine etwas breitere Karosserie ("Widebody") hat, bietet Everrati noch eine schmalere Version des elektrischen 911ers an. Die Version "Pure Narrow Body" hat 60 Kilowatt weniger Leistung und knapp 50 Kilometer mehr Reichweite.
Porsche stellte 2015 ein elektrisches Konzeptfahrzeug vor
Porsche selbst hatte 2015 ein elektrisches Konzeptfahrzeug vorgestellt, den Mission-E. 2019 war die Serienversion fertig. Inzwischen ist der Porsche Taycan auf dem Markt, und das sehr erfolgreich.
Einen elektrischen 911er aus dem Hause Porsche wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben. Das betonte Unternehmenschef Oliver Blume Anfang des Jahres. Der 911er soll der letzte Porsche mit Verbrennungsmotor bleiben.
Für den elektrischen Porsche gibt es Everrati. Die Briten bieten den elektrischen 911er als Coupé und als Targa an. Das Coupé gibt es auch mit der legendären Gulf-Oil-Lackierung. Mit der Farbgebung in Hellblau und Orange traten Ford und später Porsche in den 1960er und 1970er Jahren zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans an.
Die ersten elektrifizierten Porsches mit Widebody-Karosserie will Everrati Ende des Jahres ausliefern. Das Ganze wird ein teurer Spaß: Der Umbau kostet 250.000 britische Pfund (rund 290.000 Euro) vor Steuern. Damit ist es noch nicht getan: Der künftige E-Porsche-Fahrer muss vorher ein Original auftreiben - und natürlich auch selbst bezahlen.
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Wer vor 10 Jahren einen alten 911er gekauft hat, hat eines der billigsten Autos überhaupt...
https://www.carmagazine.co.uk/car-reviews/ruf/e-ruf-2008-car-review-the-electric-911/
https://petrolicious.com/articles/a-company-you-never-heard-of-is-building-an-electric...