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Elektro verkauft sich schlecht: Volkswagen investiert 60 Milliarden Euro in neue Verbrenner

Die Volkswagen-Gruppe , die für ihre starke Ausrichtung auf die Elektrifizierung bekannt ist, investiert 60 Milliarden Euro in neue Verbrennungsmotoren.
/ Andreas Donath
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Volkswagen-Logo auf einem ID.3 (Bild: Andreas Donath)
Volkswagen-Logo auf einem ID.3 Bild: Andreas Donath

Nach einem Bericht von Auto Motor und Sport(öffnet im neuen Fenster) stellt Volkswagen 60 Milliarden Euro für Investitionen in die Verbrennungsmotorentechnologie bereit. Diese Entscheidung deutet auf eine Bestätigung der Strategie im Hinblick auf Fahrzeugantriebssysteme hin.

Die Einführung von Elektrofahrzeugen stößt seit der Abschaffung des Umweltbonus auf Schwierigkeiten. Die hohen Preise von Elektroautos haben in einigen Märkten zu einem langsameren Umsatzwachstum beigetragen. Zudem steigen die Strompreise an den Ladesäulen fast bei allen Anbietern. Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist ein Anstieg der Zulassungen zu verzeichnen.

Die Investitionspläne von VW bedeuten auch eine Abkehr von früheren Prognosen des Unternehmens: Volkswagen hatte zuvor geschätzt, dass bis 2030 etwa 80 Prozent der in Europa verkauften Neuwagen Elektroautos sein würden, und will 120 Milliarden Euro in die Entwicklung zukünftiger Elektrofahrzeuge investieren.

Die Verkaufszahlen der Elektrofahrzeuge von Volkswagen, darunter der ID.3, der ID.4, der Audi Q4 und der Skoda Enyaq, haben dem Bericht zufolge die Erwartungen nicht erfüllt. In den vergangenen Monaten wurde über Produktionsstopps und erhebliche Rabatte berichtet. Die Einführung der günstigeren Elektrofahrzeuge des Unternehmens, die auf dem ID.2 basieren, wird erst für 2025/2026 erwartet.

Der Finanzvorstand der Volkswagen Group, Arno Antlitz, erläuterte den Zusammenhang mit der Investitionsentscheidung während einer Reuters-Veranstaltung in München. Er teilte mit, dass von den bis 2028 geplanten 180 Milliarden Euro Investitionen etwa 120 Milliarden in die Bereiche Elektrifizierung und Digitalisierung fließen sollen. Die zusätzlichen 60 Milliarden Euro würden dazu verwendet, "Verbrennungsmotoren auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten" , erklärte Antlitz. Der Konzern besitzt mehrere Luxusmarken, darunter Porsche, Lamborghini und Bentley, die von der Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren profitieren könnten.

Der duale Ansatz von Volkswagen für die Mobilität der Zukunft

Die beträchtlichen Investitionen in die Verbrennungstechnologie scheinen nicht auf eine Aufgabe der Pläne von VW für Elektrofahrzeuge hinzudeuten. Stattdessen scheint es sich um eine Doppelstrategie zu handeln - Verbrenner und Elektrofahrzeuge weiter zu entwickeln..

Trotz der Investitionen in die Verbrennungstechnologie hatte sich der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Group, Oliver Blume, öffentlich für die Beibehaltung des Verbots von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in Europa bis zum Jahr 2035 ausgesprochen.


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