Elektro-SUV: Volvo liefert erste EX90 aus

Nach Produktionsverzögerungen wegen Softwareproblemen startet der schwedische Hersteller Volvo die Auslieferung seines Oberklasse-SUVs EX90. Die ersten Kunden in den USA und Europa erhielten noch in diesem Monat ihre Fahrzeuge, teilte das Unternehmen am 4. September 2024 mit(öffnet im neuen Fenster) . Weitere Märkte folgten im Laufe des vierten Quartals.
Der im November 2022 angekündigte EX90 ist als Fünf- und Siebensitzer erhältlich. Die günstigste Version, der Fünfsitzer mit Hinterradantrieb, startet in Deutschland laut Preisliste (öffnet im neuen Fenster) bei 83.700 Euro. Die teuerste Variante, der Siebensitzer mit Performance-Allradantrieb (380 kW) und der Ausstattungslinie Ultra, kostet mindestens 107.400 Euro.
Obwohl der EX90 ein halbes Jahr vor dem Einsteigermodell EX30 vorgestellt wurde, erfolgt die Auslieferung nun fast ein Dreivierteljahr später. Im Mai 2023 hatte Volvo mitgeteilt , dass mehr Zeit für die Softwareentwicklung und Tests benötigt würden.
Auf vollautonomes Fahren vorbereitet
Das ist nachvollziehbar, denn der 5,04 m lange EX90 ist mit deutlich mehr Assistenzsystemen und Sensoren ausgestattet. Zudem basiert das SUV als erstes Volvo-Modell auf der neuen Technik- und Fahrzeugarchitektur SPA2 (Scalable Product Architecture 2). Da der EX90 im Volvo-Werk in der Nähe von Charleston im US-Bundesstaat South Carolina gebaut wird, ist er im Gegensatz zum EX30 nicht von den geplanten Strafzöllen für Elektroautos aus chinesischer Produktion betroffen .
Laut Volvo ist der EX90 "hardwareseitig bereits auf das unüberwachte autonome Fahren der Zukunft vorbereitet" . Entsprechende Funktionen werden voraussichtlich Mitte 2025 über ein Fahrzeugupdate bereitgestellt. Das Auto verfügt über fünf Radare, acht Kameras, 16 Ultraschallsensoren und einen in die Dachlinie integrierten Lidar-Sensor von Luminar. Die neue Safe Space Technology mache den EX90 zum sichersten Volvo-Modell aller Zeiten, hieß es weiter.
Bis zu 600 km Reichweite
Der fahrzeuginterne KI-Computer basiere auf der Nvidia-Drive-Plattform und arbeite mit der Snapdragon-Cockpit-Plattform von Qualcomm sowie der von Volvo entwickelten Software zusammen. Diese steuere die wichtigsten Fahrzeugfunktionen wie die Sicherheit, das Infotainment und das Batteriemanagement. Zudem verwende der EX90 als erster Volvo Googles HD-Karte. Diese "hochauflösende, speziell für Automobilhersteller entwickelte Karte liefert äußerst detaillierte und aktuelle Straßeninformationen" , hieß es.
Der EX90 nutzt ein 400-Volt-System mit zwei Batteriegrößen. Der kleinere Akku des Hecktrieblers speichert 104 Kilowattstunden (kWh) und soll eine Reichweite nach dem Prüfzyklus WLTP von 580 km ermöglichen. Der Akku der beiden Allradversionen fasst 111 kWh, was je nach Ausstattung Reichweiten zwischen 580 und 600 km ermöglicht.
Bei beiden Akkugrößen beträgt die maximale Ladeleistung 250 kW. Das Aufladen des Akkus von 10 auf 80 Prozent des Ladestands dauert 30 Minuten. Sämtliche Versionen werden bei 180 km/h abgeregelt.
Der große Akku schlägt sich auch beim Fahrzeuggewicht nieder. Die Performance-Version wiegt je nach Ausstattung und inklusive Fahrer bis zu 2.825 kg. Der Fünfsitzer wiegt gut 2,5 Tonnen. Die gebremste Anhängelast beim Hecktriebler beträgt 1.200 kg, bei den Allradversionen sind es 2.000 kg.
Der Mitteilung zufolge testete Firmenchef Jim Rowan den neuen EX90 zuletzt auf einem Roadtrip durch die USA. Sein Fazit nach den 950 Kilometern: "Nach dieser Reise kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass der Volvo EX90 das beste Auto ist, das wir je gebaut haben." Er habe "noch nie einen Volvo wie diesen gefahren" , sagte Rowan und fügte hinzu: "Dieses Fahrzeug ist der Beginn einer neuen Ära für Volvo Cars."



