Elektro-SUV Ford Explorer angesehen: Blechkleid aus Köln, Unterwäsche aus Wolfsburg

Mit dem Explorer bringt Ford ein Elektroauto für den Massenmarkt heraus. Dass es auf einer VW-Plattform basiert, versucht Ford möglichst zu verbergen.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Der Ford Explorer ist ein vollelektrisches SUV auf Basis einer VW-Plattform.
Der Ford Explorer ist ein vollelektrisches SUV auf Basis einer VW-Plattform. (Bild: Ford)

Für einen stolzen Autohersteller wie Ford muss es schon etwas Demütigendes haben, auf dem wichtigsten Zukunftsfeld derzeit keine eigenständige Plattform bieten zu können. Der neue Ford Explorer, wie das Modell heißen soll, "ist der erste vollelektrische Großserien-Pkw der Marke, der in Europa gebaut wird". Dass der Explorer auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen basiert, wird in der Pressemitteilung vom 21. März 2023 geflissentlich verschwiegen. Und auch sonst haben die Kölner versucht, die VW-Gene möglichst in den Hintergrund treten zu lassen.

Inhalt:
  1. Elektro-SUV Ford Explorer angesehen: Blechkleid aus Köln, Unterwäsche aus Wolfsburg
  2. Allradversion mit 250 kW Motorleistung
  3. Mittelkonsole mit viel Stauraum
  4. Erste Auslieferungen vor Weihnachten

Bei der Elektrifizierung seiner Modellpalette hinkt Ford der Konkurrenz noch weit hinterher. Zwar war der Kuga im vergangenen Jahr der meistverkaufte Plug-in-Hybrid in Deutschland, doch der vollelektrische Mustang Mach-E fand hierzulande weniger als 6.000 Käufer. Das ist für einen Volumenhersteller wie Ford viel zu wenig. Nun kommt mit dem Explorer ein vollelektrisches Modell hinzu, das auch preislich für einen größeren Markt konzipiert ist.

Die siebte Generation des Ford Explorer

Schon der gewählte Name macht deutlich: Ford erfindet sich mit der Elektrifizierung nicht völlig neu, sondern setzt auf bewährte Modelle. Der ursprünglich sehr kantige Explorer läuft inzwischen in der sechsten Generation vom Band und ist in Deutschland derzeit nur als Plug-in-Hybrid erhältlich. Mit 293 neu zugelassenen Fahrzeugen im Jahr 2022 ist das Modell aber alles andere ein Verkaufsschlager.

Nicht nur die schwache Nachfrage dürfte ein Grund dafür sein, dass der neue Explorer wenig mit dem bisherigen "Mega-SUV" (ADAC) gemein hat. Denn Ford ist auf die MEB-Plattform angewiesen, die einen Radstand von 2,77 m und eine maximale Akkukapazität von 77 kWh bietet. Dazu passt eher ein kompaktes Modell, mit dem man sich auch in europäische Innenstädte wagen darf. Das ist mit dem Explorer, der rund 4,5 m lang ist, durchaus möglich.

"Nur die Unterwäsche von VW"

Das Elektroauto wirkt auf den ersten Blick zwar durchaus kantig und bullig, doch gerade die Frontpartie ist eher zurückhaltend gestaltet und fällt nicht durch einen protzigen Kühlergrill auf. Der Explorer solle einen "optimistischen" und "freundlichen" Charakter ausstrahlen, sagte Chefdesigner Murat Güler bei einer Vorabpräsentation des Explorers im Februar in Düsseldorf.

Zweifellos: Die Entwickler haben sich einiges einfallen lassen, um aus der VW-Basis einen möglichst echten Ford zu machen. Das Auto "muss aussehen und fahren wie ein Ford", sagte Programmchef Sigurd Limbach. Das gesamte Blechkleid sei komplett von Ford. "Das Einzige, was wir genommen haben, ist in der Unterwäsche, die man nicht sieht", sagte Limbach. Seinen Angaben zufolge hat Ford die vordere Spurbreite vergrößert und hinten eine neue Dämpfertechnik eingebaut. Auch gebe es eine eigene Feder- und Lenkungsabstimmung.

Optisch wirkt das neue Elektroauto wie eine geschrumpfte Version des jüngst vorgestellten EV9 von Kia und ähnelt stark dem am Vortag erstmals gezeigten EV5. Das betrifft beispielsweise die schwarze A-Säule.

Das kantige Design erinnert zwar an die früheren Explorer-Versionen, jedoch ist das neue Modell mit einer Höhe von 1,6 m eher niedrig für ein SUV. Auf der Rückbank ist jedoch genug Platz für groß gewachsene Passagiere. Der Explorer steht somit optisch nicht in direkter Konkurrenz zum Crossover ID.4 und dem SUV-Coupé ID.5 von VW. Der angekündigte Basispreis von rund 45.000 Euro liegt allerdings auf dem Niveau der Konkurrenzmodelle.

  • Der neue Ford Explorer ist ein vollelektrisches SUV auf Basis der MEB-Plattform von Volkswagen. (Foto: Ford)
  • Der Explorer ist rund 4,5 m lang, 1,6 m hoch und 1,87 m breit. (Foto: Ford)
  • Der Explorer ist ab September 2023 bestellbar und soll noch vor Jahresende ausgeliefert werden. (Foto: Ford)
  • Der Explorer wurde in Köln entwickelt und ist nur für den europäischen Markt konzipiert. (Foto: Ford)
  • Das Design wird zwar durchaus bullig, aber sehr aufgeräumt. (Foto: Ford)
  • Für den Explorer bietet Ford Reifengrößen von 19 bis 21 Zoll an. (Foto: Ford)
  • Die Türgriffe werden nicht versenkt, sondern sollen wuchtig wirken. (Foto: Friedhelm Greis)
  • Das Kofferraumvolumen beträgt 440 Liter, mit umgeklappten Rücksitzen rund 1.400 Liter. (Foto: Ford)
  • Der Innenraum hat wenig mit VW-Modellen gemein. (Foto: Ford)
  • Der Infotainment-Bildschirm ist mit 14,6 Zoll recht groß. (Foto: Ford)
  • Der Bildschirm lässt sich verstellen und gibt einen abschließbaren Stauraum frei. (Foto: Friedhelm Greis)
  • Am unteren Teil des Bildschirms lässt sich die Klimatisierung einstellen. (Foto: Friedhelm Greis)
  • In der Mittelkonsole gibt es einen recht großen Stauraum mit 17 Litern Volumen. (Foto: Friedhelm Greis)
  • Die Smartphones lassen sich auch induktiv laden. (Foto: Friedhelm Greis)
  • Auf den Lenkradspeichen sind weitere Bedienfelder. (Foto: Friedhelm Greis)
  • Der Fahrwahlhebel befindet sich an der Lenksäule. (Foto: Friedhelm Greis)
  • Eine Art Soundbar mit Ambientebeleuchtung ist über dem Armaturenbrett positioniert. (Foto: Friedhelm Greis)
  • Bei einem Radstand von 2,77 m gibt es genügend Platz für die Passagiere im Fond. (Foto: Friedhelm Greis)
Der neue Ford Explorer ist ein vollelektrisches SUV auf Basis der MEB-Plattform von Volkswagen. (Foto: Ford)

Ford bietet den Explorer nur in zwei Ausstattungsvarianten an.

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Allradversion mit 250 kW Motorleistung 
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Ach 24. Mär 2023

Wobei es Sinn macht "langweilig" um eine weitere Ebene zu differenzieren. In zum einen...

Ex-NIKB 23. Mär 2023

Wie kommst du denn darauf? Der 1. Crafter wurde zusammen mit Daimler in deren Werk in...

berritorre 22. Mär 2023

Stimmt, der sieht wirklich halbwegs gut aus. Die IDs von VW finde ich bis auf den ID-Buzz...

flasherle 22. Mär 2023

ja das ist schon ewig bekannt. auch das die ganzen Nachfolger für Focus etc etc auf meb...



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