Elektro-Lieferwagen: Streetscooter durch Gründer gerettet

Professor Günther Schuh, der den Streetscooter an der RWTH Aachen erfand, hat die Rechte an dem Fahrzeug zurückerworben und alle 68 Mitarbeiter in seinem neuen Unternehmen e.Volution wieder eingestellt. Die Produktion im Neapco-Werk in Düren sei bereits wieder angelaufen, berichtet die Welt am Sonntag(öffnet im neuen Fenster) .
Die Deutsche Post DHL setzt auf den Streetscooter und hat fast 22.000 dieser Transporter im Einsatz. Obwohl die Produktion des E-Fahrzeugs für die Deutsche Post nicht rentabel war, erfüllte es einen wichtigen Teil der Elektrifizierungsstrategie des Konzerns. 2022 wurde Streetscooter verkauft . B-On schaffte es allerdings nicht, mit dem Unternehmen Profite zu machen .
Schuh hat große Pläne für den Streetscooter und verschwendet dem Bericht zufolge keine Zeit, um ihn wieder auf Vordermann zu bringen. e.Volution erhielt kürzlich einen Auftrag von DHL über 700 bis 820 neue Transporter allein in der ersten Hälfte des Jahres 2024. Dieser Vertrauensbeweis der Deutschen Post war entscheidend für die Wiederaufnahme des Betriebs.
Jetzt, da er wieder die volle Kontrolle hat, will Schuh das Fahrzeug dem Bericht nach auf eine neue modulare Plattform stellen, die eigentlich für ein SUV namens Space entwickelt wurde . Bis 2026 soll der Streetscooter auf diese flexible Plattform umgestellt werden, die eine Produktion mit höheren Skaleneffekten ermöglichen soll.
Die modulare Plattform e.Volution spiegelt die Nachhaltigkeitsvision von Schuh wider, Fahrzeuge mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren zu entwickeln. Sie steht im krassen Gegensatz zu den heutigen Elektro-Fahrzeugen, die oft schon nach wenigen Jahren veraltet sind.
Schuh glaubt, dass dieser anpassungsfähige Ansatz für Nutzfahrzeuge noch besser geeignet ist als für Privatfahrzeuge. So soll der Streetscooter über lange Zeiträume hinweg auf dem neuesten Stand der Technik bleiben.



