Elektrischer Sportwagen: Ferrari Elettrica kommt mit vier Motoren auf über 1.100 PS

Der italienische Sportwagenhersteller Ferrari ist nicht unbedingt für elektrische Autos bekannt. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Ein erstes Modell wird der Elettrica, von dem das Unternehmen am 9. Oktober technische Details vorgestellt hat(öffnet im neuen Fenster) . Das fertige Fahrzeugdesign soll im Frühjahr 2026 gezeigt werden.
Zunächst wurden Komponenten wie die Karosserie, das Akkupaket und die Elektromotoren gezeigt. Angetrieben wird der Elettrica von vier Permanenterregten Synchronmotoren (PSM), die zusammen eine Leistung von 830 kW (1.113 PS) liefern und ein Drehmoment von 11.500 Nm an den vier Rädern erzeugen sollen.
Der Rotor nutzt laut Ferrari eine Halbach-Array-Konfiguration(öffnet im neuen Fenster) für die Magnete. Diese stamme aus der Formel 1 und komme erstmals in einem Sportwagen zum Einsatz. "Dadurch wird die Drehmomentdichte maximiert und das Gesamtgewicht reduziert" , heißt es.
Die beiden Motoren an der Vorderachse leisten jeweils bis zu 105 kW bei einer hohen Drehzahl von 30.000 Umdrehungen pro Minute. Je nach Bedarf können beide Motoren zugeschaltet werden. Die Motoren an der Hinterradachse liefern bis zu 310 kW bei bis zu 25.000 Umdrehungen pro Minute.
In 2,5 Sekunden von null auf 100 km/h
Damit soll der Sportwagen von 0 auf 100 km/h in 2,5 Sekunden beschleunigen und eine Spitzengeschwindigkeit von 310 km/h erreichen. Außerdem will Ferrari über die Elektromotoren ein Motorengeräusch erzeugen.
"Ein an der Hinterachse angebrachter Hochpräzisionssensor erfasst die Frequenzen des Antriebsstrangs, die verstärkt und in die Umgebung projiziert werden – wie bei einer E-Gitarre, bei der der Klang nicht auf natürliche Weise durch den Korpus der Gitarre, sondern durch einen Verstärker hervorgebracht wird" , heißt es in der Mitteilung.
Das Akkupaket im Karosserieboden soll 122 kWh speichern können. Das soll für 530 km reichen. 85 Prozent der Module sind im Unterboden zwischen den beiden Achsen integriert, die restlichen 15 Prozent unter dem Rücksitz. Der Radstand des Elettrica ist laut Mitteilung extrem kurz. "Die Sitzposition platziert den Fahrer in der Nähe der Vorderräder, um ein optimales dynamisches Feedback zu ermöglichen" , heißt es. Die Architektur sei von den Berlinetta-Modellen mit Mittel-Heck-Motor inspiriert worden.
Der vollelektrische Ferrari bietet demnach drei Fahrmodi: Range, Tour und Performance. Über Schaltwippen hinter dem Lenkrad kann der Fahrer auf fünf höhere Drehmoment- und Leistungsstufen zugreifen.
Die maximale Ladeleistung bei 880 Volt beträgt 350 kW. Ferrari gibt an, dass sich die Batterie einfach aus- und wieder einbauen lassen soll, was die Reparaturkosten bei einem Akkuausfall senke.
Preis bei 500.000 Euro?
Günstig wird der Luxuswagen dadurch nicht. Electrek(öffnet im neuen Fenster) schätzt, dass der Elettrica rund 500.000 Euro kosten könnte. Das entspricht einigen Schätzungen der Nachrichtenagentur Reuters(öffnet im neuen Fenster) , die den Kaufpreis auf mehr als 500.000 Euro schätzen. Das Fahrzeug soll zudem eine Ergänzung existierender Ferrari-Sportwagen sein und diese nicht ersetzen.
"Das EV ist eine Ergänzung, keine Umstellung" , sagte Ferrari-CEO Benedetto Vigna auf einer Presseveranstaltung. Bis 2030 will das Unternehmen laut eines offengelegten Business-Plans 20 Prozent des Sortiments auf vollelektrische Fahrzeuge umstellen. Vor drei Jahren seien es noch 40 Prozent gewesen, berichtet Reuters.
Anfang 2026 will Ferrari einen Ausblick auf Optik und Haptik der Designkonzepte für den Innenraum geben. Ein paar Monate später soll das komplette Fahrzeug vorgestellt werden.



