Elektrische Kompaktklasse von Mercedes: Nur noch mit Stecker
Mercedes setzt auch in den unteren Klassen komplett auf Elektroantrieb. Die Einstiegsbaureihe kommt 2024 oder 2025 zum Kunden - mit Technik aus dem Sparstromer EQXX.

Wirklich neu ist die Idee mit dem Ökosparmobil als öffentlich wirksame Machbarkeitsstudie nicht. Ferdinand Piëch ging mit dem Prototyp des VW XL1 vor mehr als zehn Jahren auf Rekordfahrt und schaffte dank Hightech-Materialien, Ingenieursgeist und einer beeindruckenden Aerodynamik einen Verbrauch unter einem Liter auf 100 Kilometern. Die Technik des Mercedes Vision EQXX ist vergleichbar, auch wenn die Autoindustrie mittlerweile längst ins Elektrolager umgeschwenkt ist.
- Elektrische Kompaktklasse von Mercedes: Nur noch mit Stecker
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Beim Vision EQXX hätten die besten Köpfe aus den Forschungs- und Entwicklungszentren mit Ingenieuren aus den Formel-1- und Formel-E-Teams zusammengearbeitet, sagt Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer. "Sie beweisen, dass Innovationen aus dem Motorsport - wo die Antriebsstränge bereits hochgradig elektrifiziert sind - unmittelbare Relevanz für die Entwicklung von Straßenfahrzeugen haben."
Was aussieht wie eine 18-monatige Fingerübung von Entwicklung und Design, gibt auf den zweiten Blick einen sehr konkreten Ausblick auf die neuen Mercedes-Kompaktmodelle, die 2024/2025 zu den Kunden kommen sollen.
Optisch ist der Mercedes EQXX ein alter Bekannter, denn sein Design orientiert sich an der sehenswerten IAA-Studie des Jahres 2019, die sich mit ihrem ausfahrbaren Heck bereits cW-Bestwerte sicherte. Den exzellenten Luftwiderstandswert sieht man dem 1.755 Kilogramm schweren Fahrzeug an, denn gerade die flache Front, die niedrige Dachlinie und das lange Heck, das an einen Long-Tail-Rennwagen erinnert, sind Anzeichen dafür, dass der Viertürer versucht, unter dem Gegenwind hindurchzutauchen.
Das reduzierte Gewicht ermöglicht neben dem gewichtsoptimierten Akkupaket im Unterboden eine ultrahochfeste Stahlkarosserie mit zahlreichen Aluminium-, CFK- und GFK-Modulen. Auch der Innenraum des EQXX gibt einen Ausblick auf die kommenden Elektromodelle auf der kleinen Plattform. Es wird noch puristischer und die Displays wachsen zusammen.
Beim Selbstversuch fährt sich der Mercedes EQXX wie ein ganz normales Elektroauto - fast. Denn so sehr man sich über die vielen Informationen und die gute Bedienbarkeit des 47-Zoll-Großdisplays freut, kann man nur hoffen, dass die Seriensitze der zukünftigen Fahrzeuggeneration bequemer sind. Auf den Kunstlederstühlen des Einzelstücks sitzt es sich nicht gut, und so kann man nur erahnen, was die Testfahrer auf den Reichweitentouren durchmachen mussten.
Dazu kommen die schmalen 185er-Reifen. Der Luftdruck von über drei Bar macht die Fahrt nicht unbequem, aber allemal straff. Die Rückmeldung der Lenkung passt und die Windgeräusche sind leise. Zunächst geht es mit maximaler Rekuperation und dem sogenannten One-Pedal-Feeling los. Das Bremspedal wird nur bei einer Vollbremsung betätigt. Auf gerader Strecke lässt man den EQXX einfach rollen und rollen und rollen - der Widerstand von Fahrbahn und Luft ist kaum spürbar.
Die erste Reichweitenfahrt von Stuttgart nach Cassis in Südfrankreich im April war gut geplant und ging über 1.008 Kilometer. Eigentlich wollte Mercedes mit der Premiere seiner seriennahen Technologiestudie EQXX auf der Consumer Electronic Show Anfang des Jahres in Las Vegas der erste Autohersteller sein, dessen Elektromodell mit einer Akkuladung eine Strecke von mindestens 1.000 Kilometern zurücklegen kann. Dieses Ziel erreichte aber dann einige Wochen zuvor der chinesische Crossover GAC Aion LX plus.
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Alles ist auf Effizienz ausgerichtet |
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Keine Angst, so ein RS Q8 liegt sehr gut auf der Straße. Und nach diesem Kommentar wird...
Stimmt - als Notrad, die echten sind noch breiter;-) ...
BMW beim i3 übrigens schon 2013, das aber nur so am Rande (stand auch so im Artikel) ...
Mein i3 fährt max. 154 km/h laut Tacho, reell sind es wohl 149 km/h. Bei Tempo 80-100...