Alles ist auf Effizienz ausgerichtet
Allerdings benötigt der 4,84 Meter lange SUV für diese Strecke einen gigantischen Akku mit einer Kapazität von 144,4 kWh. Dagegen ist das Mercedes-Modell mit einem Akkupack unterwegs, der rund 100 kWh groß ist und 495 Kilogramm wiegt. Das sind gut 200 Kilogramm weniger als das Power Pack im Mercedes EQS, das es auf rund 700 Kilogramm bringt.
Die Energiedichte beträgt mehr als 400 Wh/l und ist damit wesentlich höher als die des EQS. Ein Grund dafür sind die Anoden mit ihrem hohen Siliziumanteil, im Gegensatz zu der Graphitanode des EQS. Die Batterie ist so effizient, dass sie nur durch den Fahrtwind gekühlt werden muss und daher keinen eigenen Kühlkreislauf benötigt.
Deswegen haben die Techniker die Ladeleistung des EQXX auf überschaubare 100 Kilowatt beschränkt. Aufgrund der hohen Effizienz des Fahrzeugs reichen trotzdem 15 Minuten Ladezeit für 300 Kilometer Reichweite. Zudem wichtiger denn je: der cW-Wert von 0,17. Weil die Entwickler von Rekordfahrten selten genug bekommen und die erste Bestmarke mit widrigen Bedingungen nur knapp erreicht wurde, legte der EQXX mittlerweile nochmal nach und schaffte die 1.200 Kilometer lange Strecke von Stuttgart nach Silverstone ebenfalls mit einer Akkuladung.
Für den Antrieb des Mercedes EQXX sorgt dabei ein 180 kW starker Elektromotor an der Hinterachse, der das Auto bis auf 140 km/h beschleunigt. Die Magnesium-Schmiederäder haben dabei zwar einen üppigen 20-Zoll-Umfang, sind jedoch ähnlich wie beim BMW i3 oder VW XL 1 mit einer Breite von 18,5 Zentimetern so schmal wie möglich - wieder im Sinne der Effizienz. Der Realverbrauch des Zukunftsmodells mit unter zehn Kilowattstunden pro 100 Kilometer lässt sich auch im Selbstversuch problemlos erreichen.
Die Chemie der Anoden hat dabei einen großen Anteil an der gesteigerten Energiedichte. Ihr höherer Siliziumgehalt und ihre Zusammensetzung erlauben es, wesentlich mehr Energie zu speichern als die bisher verfügbaren Anoden.
Bei der kommenden A-Klasse und den wohl drei weiteren Karosseriederivaten dürfte unter einer Reichweite von unter 500 Kilometern nichts mehr gehen. Das aufwendig entwickelte Antriebskonzept erreicht einen imposanten Wirkungsgrad von 95 Prozent von der Batterie bis zu den Rädern. Doch damit soll nicht Schluss sein.
"Hohe elektrische Reichweiten zu erreichen, klingt einfach, ist aber eine komplexe technische Herausforderung. Der einfachste Weg ist, eine größere Batterie zu verwenden", sagt Jörg Bartels, Leiter Direktion Fahrzeugintegration bei Mercedes. "Dies führt jedoch aufgrund von Größe und Gewicht zu schlechteren Effizienzen. Das ist definitiv nicht der klügste Weg und auch nicht die beste Nutzung von wertvollen Ressourcen."
Nicht ganz neu, aber hilfreich, wenn es um jeden Kilometer an Reichweite geht: Ultradünne Dachpaneele mit 117 Solarzellen speisen das 900-Volt-Batteriesystem und sorgen für bis zu 25 Kilometer zusätzlicher Reichweite. Auch das wäre etwas für die Großserie.
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Elektrische Kompaktklasse von Mercedes: Nur noch mit Stecker |
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Keine Angst, so ein RS Q8 liegt sehr gut auf der Straße. Und nach diesem Kommentar wird...
Stimmt - als Notrad, die echten sind noch breiter;-) ...
BMW beim i3 übrigens schon 2013, das aber nur so am Rande (stand auch so im Artikel) ...
Mein i3 fährt max. 154 km/h laut Tacho, reell sind es wohl 149 km/h. Bei Tempo 80-100...
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