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Eiszeit: Klimaveränderungen durch galaktische Phänomene beeinflusst

Nachweise kosmischer Strahlung und Sternenbewegungen zeigen, dass Eiszeiten durch die Wanderung unseres Sonnensystems hervorgerufen werden können.
/ Mario Petzold
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Vor 14 Millionen Jahren war der Orion-Nebel viel näher als heute. (Bild: ESO/M.McCaughrean et al. (AIP))
Vor 14 Millionen Jahren war der Orion-Nebel viel näher als heute. Bild: ESO/M.McCaughrean et al. (AIP)

Ein Forschungsteam der Universität Wien(öffnet im neuen Fenster) geht der Vermutung nach, dass Sternentstehungsgebiete im Orion-Komplex die Eiszeit im Miozän(öffnet im neuen Fenster) , genauer vor etwa 14 Millionen Jahren, ausgelöst haben. Untermauert wird die Annahme durch die Entdeckung der Radcliffe-Welle(öffnet im neuen Fenster) , einer ausgedehnten Struktur, in der sich auch viele Objekte befinden, die im Sternbild Orion zu sehen sind.

Die etwa Tausende Lichtjahre lange Struktur liegt derzeit 1.000 Lichtjahre entfernt, kreuzte jedoch vor 18,2 bis 11,5 Millionen Jahren den Bereich der Milchstraße, in dem wir uns befinden. Da es sich um Sternentstehungsgebiete handelt, wurde auch unser Sonnensystem von Wolken aus Wasserstoff durchströmt.

Erde ohne Schutzschild

Genau das sorgte nach der Theorie für eine erhebliche Verkleinerung der Heliosphäre, einer schützenden Glocke, die die Sonne derzeit beinahe um das gesamte System spannt. Vergleichbar ist sie mit dem Erdmagnetfeld und dessen schützender Funktion.

Zeitlich fallen beide Ereignisse zusammen. Zudem finden sich Hinweis, dass zu jener Zeit die Intensität der kosmischen Strahlung sowie die Konzentration kosmischen Staubs auf der Erde höher waren als aktuell.

Mehrere Ereignisse beteiligt

Allerdings gehen die Forscher davon aus, dass die nachweisbaren Mengen allein nicht ausreichend sind, um die Klimaveränderungen zu erklären. Ein starker Abfall der CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Am wahrscheinlichsten scheint die Eiszeit des Miozäns im Zusammenspiel der Phänomene entstanden zu sein. Sie gilt als ursächlich für den Eisschild in der Antarktis.

Vergleiche zu aktuellen Veränderungen lassen sich nicht ziehen. Hauptautor der Studie(öffnet im neuen Fenster) Efrem Maconi betont: "Es ist wichtig festzuhalten, dass dieser vergangene Klimaübergang und der aktuelle Klimawandel nicht vergleichbar sind, da sich der Klimawandel im mittleren Miozän über einen Zeitraum von mehreren Hunderttausend Jahren vollzog, während die aktuelle Erderwärmung durch menschliche Aktivitäten in nur wenigen Jahrzehnten dramatische Veränderungen verursacht."


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