Einwegflaschen: Alle 50 Meter eine Colaflasche, überall

Die gemeinnützige Umweltschutzorganisation Oceana(öffnet im neuen Fenster) hat ihre Prognose für Plastikmüll in den Ozeanen vorgestellt. Sie bezieht sich dabei auf nur einen Hersteller, die Coca-Cola Company(öffnet im neuen Fenster) , die mit ihren Marken einen weltweiten Marktanteil von knapp 50 Prozent hat.
Demnach werden sich bis 2030 mehr als 600.000 Tonnen Kunststoffflaschen in den Weltmeeren angesammelt haben. Das entspricht 220 Milliarden leeren Plastikflaschen, die von einem einzigen Hersteller stammen.
Hauptkritikpunkt der Organisation ist, dass die angestrebten Quoten für Mehrwegverpackungen immer wieder verfehlt werden. Ende 2024 hätte diese Quote bei 25 Prozent liegen sollen. Erreicht werden soll der Wert nun aber erst 2030.
Ein Teppich aus Müll
Nimmt man diese Menge an Flaschen und verteilt sie auf der gesamten Erde, Land wie Wasser, könnte man ein Raster mit 50 Meter langen Abschnitten legen. Nimmt man die Wegwerfflaschen aller anderen Hersteller dazu, verkürzt sich der Abstand auf etwa 35 Meter. Kommt der restliche Verpackungsmüll hinzu, stehen die Chancen gut, fast jeden Quadratmeter der Erde zumindest mit einem Teil belegen zu können.
Coca-Cola hält dagegen
Eine Antwort zu den Vorwürfen gibt es ebenfalls. So verweist die Coca-Cola Company darauf, dass es vielerorts an der Infrastruktur und an gesetzlichen Rahmenbedingungen für ein Mehrwegsystem mangelt. Zudem werden Bemühungen angeführt, die das Wiederverwenden oder komplette Recycling ihrer Getränkeflaschen stärken sollen - allerdings ohne die Nennung von Zahlen, Investitionssummen oder angestrebten Quoten.
Hinter dem Müllproblem steht jedoch ein weitaus größeres Problem. Grundwasser und schlussendlich Trinkwasser fließen in Deutschland und Europa für durchschnittlich 0,2 Cent pro Liter(öffnet im neuen Fenster) aus der Leitung. Allein dadurch ließen sich unzählige Getränkeflaschen einsparen. So gesehen hat Coca-Cola recht: Es mangelt weltweit vielerorts an Infrastruktur, aber dabei handelt es sich nicht um Mehrwegsysteme.



