Lieferdienste arbeiten laut Rewe nicht profitabel
Die Konkurrenz von Gorillas, Flink, Picnic und Co. sieht Souque gelassen. "Das wächst sehr schnell, ist aber noch total unprofitabel", meint der Manager. Er räumt jedoch auch ein: "Das wird nicht wieder verschwinden. Denn für einen Teil der Kunden sind solche Angebote sehr interessant. Aber am Ende werden nur ein oder zwei Anbieter überleben." Rewe selbst hat sich mit einer Beteiligung von unter 10 Prozent Anteile an dem Schnelllieferdienst Flink gesichert, um auch in diesem Bereich präsent zu sein.
Doch das Hauptaugenmerk von Rewe gilt dem eigenen Liefer- und Abholservice. Geld verdient der Handelsriese mit dem E-Commerce-Angebot immer noch nicht. "Bis wir im Onlinehandel schwarze Zahlen schreiben, wird es noch ein paar Jahre dauern - aber das wird kommen", sagt Souque.
Der nächste Supermarkt ist nicht weit weg
Trotz dieser Bemühungen spielt der Onlinehandel mit Lebensmitteln und anderen Konsumgütern Nielsen IQ zufolge in Deutschland nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Nicht einmal zwei Prozent der Umsätze bei Lebensmitteln und Konsumgütern entfallen nach den Zahlen der Marktforscher auf den E-Commerce. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es demnach 13,8 Prozent, in Frankreich immerhin 10,8 Prozent.
"Konsumgüter werden im Internet hauptsächlich gekauft, wenn es gefühlt keine andere Möglichkeit gibt, an die Produkte zu kommen", beschreibt Montiel Castro die Lage in Deutschland. Zum großen Teil gehe es um Nischenprodukte, die im Supermarkt nebenan schwer zu bekommen seien - oder darum, das Schleppen schwerer Lasten zu vermeiden.
Ein wichtiger Grund für den geringen Erfolg der Onlineangebote liege in der großen Zahl der Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte in Deutschland. In diesem Punkt sind sich die Experten einig. Meist ist der nächste Laden nur ein paar Minuten Fußmarsch entfernt. Aber es gibt auch noch eine andere Ursache. Anders als in anderen EU-Ländern seien die meisten großen Handelsketten in Deutschland online nicht sehr präsent, betont Montiel Castro.
Viele Supermärkte liefern keine Lebensmittel
"In Deutschland fehlt es noch an ausreichenden Konsumgüterangeboten im Internet. Gäbe es die, würden auch mehr Menschen ihre großen Wochenendeinkäufe online erledigen", ist Montiel Castro überzeugt.
Wann der große Durchbruch für den Onlinehandel auch beim Thema Lebensmittel kommt, liegt für den Nielsen-IQ-Experten deshalb vor allem in den Händen von Edeka, Aldi, Lidl und Co.: "Dazu müssen die großen Handelsketten ihr Onlineangebot deutlich ausbauen - und das im ganzen Land, nicht nur in einigen Ballungsgebieten."
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Einkaufen: Deutschland hinkt beim Online-Lebensmittelhandel hinterher |
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Und dann fahre ich doch wieder selber? Ne.dann mache ich das gleich selber.
Achja, und leiden können die Tiere nicht? Schweine sind sehr intelligent, informier dich...
Der REWE CEO bringt es auf den Punkt warum es nicht mehr Angebote in Deutschland gibt...
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