Ein Jahr Gigafactory Berlin: Sie wächst und wächst und wächst

Ein Jahr nach ihrer Eröffnung produziert Teslas Gigafactory in Grünheide schon mehrere Tausend Elektroautos pro Woche. Doch für die hochfliegenden Produktionsziele fehlt noch das geeignete Modell.

Eine Analyse von veröffentlicht am
Den ersten Teslas aus Grünheide sind schon Zehntausende gefolgt.
Den ersten Teslas aus Grünheide sind schon Zehntausende gefolgt. (Bild: Patrick Pleul/Pool via Reuters)

Man muss nicht unbedingt selbst ins brandenburgische Grünheide fahren, um die Bedeutung der dortigen Tesla-Fabrik für die Elektroautoproduktion zu erkennen. Auf einer Autobahnfahrt von Berlin nach München fiel uns kürzlich auf, wie viele Autotransporter mit nagelneuen Model Y wir in kurzer Zeit überholen mussten. Genau ein Jahr nach ihrer Eröffnung hat die Gigafactory Berlin die Produktion schon deutlich hochgefahren. Doch der US-Autohersteller ist noch längst nicht am Ende mit seinen Plänen.

Inhalt:
  1. Ein Jahr Gigafactory Berlin: Sie wächst und wächst und wächst
  2. Kritik an Versprechungen Woidkes

Schon die aktuellen Zahlen sind durchaus beeindruckend. Mit 10.000 Mitarbeitern und 140 Auszubildenden ist Tesla bereits der größte Industriearbeitgeber in Brandenburg. Seit Anfang dieses Jahres wird in Grünheide im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Ende Februar wurden erstmals 4.000 Elektroautos pro Woche produziert. Bei einem angenommenen Verkaufspreis von 50.000 Euro pro Fahrzeug bedeutet dies wöchentliche Umsätze von 200 Millionen Euro. Die erste Ausbaustufe, die 12.000 Mitarbeiter umfassen soll, ist fast erreicht.

Eine Million Fahrzeuge geplant

Doch Tesla-Chef Elon Musk hat noch viel ehrgeizigere Pläne. Das Unternehmen beantragte vor kurzem einen Ausbau der Produktion von 500.000 auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr. Die dafür erforderlichen Produktionsanlagen sollen auf dem bestehenden Werksgelände errichtet werden.

Darüber hinaus habe Tesla "Planungen und Produktionsprozesse so optimiert, dass die bisher zugrunde gelegten und vertraglich vereinbarten Mengen an Frischwasser auch für diesen Ausbau ausreichen". Dazu will das Unternehmen offenbar das Abwasser aus der Produktion komplett wiederverwerten. Auf diese Weise würde die Fabrik nicht mehr als die bisher zugesicherte Menge von 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr benötigen.

Mehrere Klagen gegen Genehmigungen

Dennoch sind die Proteste gegen die Elektroautofabrik alles andere als verstummt. So laufen weiterhin mehrere Klagen gegen das brandenburgische Landesamt für Umwelt (LfU), das die Fabrik vor gut einem Jahr unter mehreren hundert Auflagen genehmigt hatte (g+). Unter anderem will der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) nicht hinnehmen, dass er nicht mehr in alle grundwasserrelevanten Fragestellungen einbezogen werden soll.

In den vergangenen drei Jahren hat Tesla wiederholt gegen Umweltauflagen verstoßen. Laut einer Stellungnahme des Umweltministeriums vom März 2023 (PDF) sind seit 2020 sechs Verstöße bekanntgeworden. Die deswegen verhängten Bußgelder in Höhe von rund 19.000 Euro dürfte Tesla aber aus der sprichwörtlichen Portokasse bezahlt haben.

Für Empörung sorgte zuletzt ein Brief von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an Elon Musk.

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Kritik an Versprechungen Woidkes 
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