Ehemaliger Intel-CEO: Paul Otellini mit 66 Jahren gestorben
Der frühere Chef von Intel, Paul Otellini, ist tot. Er führte das Unternehmen von 2005 bis 2013, unter ihm stieg der Umsatz im Desktop- und Server-Segment massiv an. Otellini verantwortete die Core-Architektur und Apples Wechsel von PowerPC zu x86, verpasste aber die iPhone-Chance.

Der frühere Intel-CEO Paul Otellini ist tot: Er starb in der Nacht zum 2. Oktober im Alter von 66 Jahren. Otellini war der fünfte Intel-Chef und folgte auf Craig Barrett. Unter seiner Führung von 2005 bis 2013 konnte sich der Konzern finanziell deutlich von AMD absetzen und eine Vormachtstellung erreichen, unter anderem durch die erfolgreiche Core-Architektur. In acht Jahren steigerte Otellini den Umsatz von 34 auf 53 Milliarden US-Dollar.
Otellini wurde im Oktober 1950 in San Francisco geboren und schloss 1972 sein Ökonomik-Studium mit einem Bachelor ab. 1974 machte er seinen MBA in Berkeley und begann bei Intel zu arbeiten. Er leitete dort unter anderem die Architecture Group und war an der Markteinführung des ersten Pentium-Prozessors beteiligt; von 2002 bis 2005 war er Finanzchef (COO). Im Mai 2005 löste er den bisherigen CEO Craig Barrett ab, was zu Aufsehen führte, da er anders als seine Vorgänger kein Hardwareingenieur war.
Intel im Mac Pro, aber nicht im iPhone
Zu seinen größten Erfolgen gehörte der - schon vorher beschlossene - Wechsel von Apples Mac Pro von PowerPC zu x86. Cupertino verwendet bis heute Intel-Prozessoren statt IBM-Chips, wenngleich intern offenbar an ARM-basierten CPUs gearbeitet wird. Im Mac Pro von August 2006 steckte dann auch gleich Intels Woodcrest-Chip, der auf der neuen Core-Architektur fußt. Mit den Desktopmodellen, Core 2 Duo genannt, überholte Intel die Konkurrenz in allen Bereichen: Die Athlon 64 X2 waren langsamer und benötigten mehr Energie.
Unter Otellini wurden allerdings auch rund 1.000 leitende Angestellte entlassen und insgesamt 10.500 Arbeitsplätze gestrichen. Zudem verpasste der CEO die Smartphone-Ära: Erst 2012 präsentierte Intel ein Gerät mit Atom-Chip, bis auf wenige Ausnahmen verbaute aber kaum ein Hersteller solche SoCs. Statt x86- dominieren ARM-Prozessoren den Markt, wobei Qualcomm mit den Snapdragons den größten Anteil liefert. Otellini bedauerte rückblickend, das Angebot ausgeschlagen zu haben, den Chip für das erste iPhone zu stellen - stattdessen griff Apple bei Samsung zu.
Im November 2012 trat Otellini zurück, sein Nachfolger wurde der bis heute amtierende Brian Krzanich im Mai 2013.
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