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Ehemaliger AMD-Manager: Kartellvorwürfe gegen Nvidia

Mit seinen GPUs dominiert Nvidia den Markt für Hochleistungsrechner und hat ein mächtiges Ökosystem aufgebaut. Dabei soll es laut der Konkurrenz nicht immer fair zugehen.
/ Matthias Wellendorf
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Ob Code, Bilder, Datenanalyse oder Software - viel wird aktuell durch KI-Modelle auf Nvidia-GPUs generiert. (Bild: Nvidia)
Ob Code, Bilder, Datenanalyse oder Software - viel wird aktuell durch KI-Modelle auf Nvidia-GPUs generiert. Bild: Nvidia

Nvidia hat großen Erfolg mit seinen für den Einsatz in Rechenzentren optimierten GPUs. Schätzungen zufolge kommt der Hersteller auf einen Marktanteil von 80 Prozent bei den für KI-Berechnungen optimierten Prozessoren.

Jetzt gibt es Behauptungen, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Kartellbehörden Chinas, Frankreichs, der EU und Großbritanniens konnten nach Stichproben bisher keine Verstöße gegen die jeweiligen Wettbewerbsregen erkennen.

Dennoch säen Konkurrenten Zweifel, wie das Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) berichtet. Sie weisen darauf hin, dass die Kunden - und damit deren wirtschaftlicher Erfolg - von einer möglichst bedarfsgerechten Versorgung mit den begehrten H100-Chips abhängen. Und das soll Nvidia ausnutzen.

Der Hersteller soll der Devise folgen, dass nur Abnehmer wunschgemäß beliefert werden, die auch langfristig auf die Nvidia-Chips setzen. Kunden, die sich für die Angebote konkurrierender Chipentwickler entscheiden oder gar die Entwicklung eigener KI-Chips forcieren, sind Nvidia mutmaßlich ein Dorn im Auge.

Mit dem Hinweis auf Lieferengpässe könnten ihre Bestellungen demnach auf die lange Bank geschoben werden(öffnet im neuen Fenster) . Bekräftigt werden die Vorwürfe durch Scott Herkelman, bis Ende vergangenen Jahres Vorstand der AMD-Grafiksparte, in einem Tweet(öffnet im neuen Fenster) . Branchengrößen mit Ambitionen bei der Entwicklung eigener Beschleuniger für künstliche Intelligenz, etwa Amazon, Google und Microsoft, unterstreichen wohl auch deshalb, dass ihre Chips nicht in Konkurrenz zu den Nvidia-GPUs stehen.

Die gegenseitige Abhängigkeit ist groß

Für Nvidia steht ebenfalls viel auf dem Spiel. Der Entwickler der Grafikchips ist seinerseits enorm abhängig von seinen Großkunden. Allein 9,2 Milliarden Dollar des letzten Quartalsumsatzes sollen von Amazon, Google und Microsoft stammen. Insgesamt kam Nvidia im letzten Quartal des vergangenen Jahres auf einen Umsatz von 22,1 Milliarden US-Dollar.(öffnet im neuen Fenster)

Ein weiterer Baustein im Nvidia-Ökosystem, der allerdings schon länger in der Kritik steht, ist Cuda, wie zuletzt auch Jim Keller, CEO des konkurrierenden Chipentwicklers Tenstorrent, unterstrich .

Durch die Dominanz Nvidias ist auch die Programmierschnittstelle derart verbreitet, dass sie für Nutzer zu einer Voraussetzung für den Einsatz eines Chips geworden ist. Konkurrierende Anbieter haben es an dieser Stelle entsprechend schwer.


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