Was aus den Sun-Kernprojekten wurde
Die Datenbank MySQL und das Betriebssystem SunOS, später Solaris, waren Kernprojekte von Sun. Oracle entwickelte schon vor der Übernahme von Sun ebenfalls eine Datenbank und ein Betriebssystem: OracleDB und Oracle Linux. Mit der Übernahme holte sich Oracle also Konkurrenz zu den eigenen Produkten ins Haus. Es wurde befürchtet, Oracle würde die freie Entwicklung von MySQL zugunsten seiner eigenen Datenbanklösung einstellen, weshalb die EU-Kommission die Übernahme prüfte. Sie genehmigte sie letztlich ohne Auflagen, weil Oracle die Zusicherung gegeben hatte, MySQL weiterzuentwickeln.
Dennoch kam es noch 2009 zu einer Aufspaltung des Projektes durch den Chefentwickler und MySQL-Gründer Michael Widenius. Dieser wollte damit sicherstellen, dass das Datenbanksystem langfristig frei bleiben würde, und zwar unabhängig von den Entscheidungen bei Oracle. Wie schon bei MySQL, das nach seiner Tochter My benannt ist, orientierte sich Widenius bei der Namensfindung für den Fork am Vornamen einer Tochter und nannte ihn MariaDB.
MariaDB wird immer beliebter, was wohl auch daher kommt, dass es kompatibel zu MySQL ist, im Hintergrund einfach ausgetauscht werden kann und die gewohnten Werkzeuge zur Administration benutzt werden können. Im Idealfall bekommt also ein Anwender gar nicht mit, ob im Hintergrund MariaDB oder MySQL arbeitet. Für MariaDB hat das auf der anderen Seite aber den Nachteil, dass der Bekanntheitsgrad trotz wachsender Nutzerzahl nur wenig steigt. Auch Sachbücher setzen lieber auf ein MySQL im Namen als auf MariaDB.
Trotzdem wurde MySQL bei einigen Linux-Distributionen, unter anderem bei den wichtigen Enterprise-Versionen von Red Hat und Suse, durch MariaDB als Standard-Installation ersetzt. Auch das M bei XAMPP steht für Maria. Nicht zu vergessen, dass die Wikipedia auch auf MariaDB umgestellt hat.
Nebenbei bemerkt ist Oracles Enterprise-Linux aufgrund der Paketkompatibilität zu RHEL dazu verpflichtet, MariaDB auszuliefern. Der "Bug", dass es auch die Standard-Installation sein muss, wurde mit Oracle Linux 7.1 behoben. Nutzer können jetzt bei der Installation wählen, ob sie lieber den "wahren Standard, der MySQL ist", nutzen wollen, wie Oracle das selbst formuliert.
Opensolaris und Illumos
Auch das Sun-Betriebssystem Solaris vertreibt Oracle bis heute weiter. Allerdings hatte Sun als ehemaliger Hersteller von RISC-CPU-basierten Workstations auch eine freie Variante im Angebot, die parallel zu Solaris existierte: Opensolaris. Mit der Übernahme durch Oracle wurde das Opensolaris-Projekt beendet und es gab keinen freien Zugriff mehr auf den aktuellen Quellcode von Solaris.
Das Community-gesteuerte Illumos-Projekt kümmert sich seither um die Weiterentwicklung des Betriebssystems auf Basis des letzten verfügbaren freien Codes von Opensolaris. Das Hauptziel besteht zunächst darin, die nur in kompilierter Form vorliegenden Elemente durch eigenen quelloffenen Code zu ersetzen.
Auf der Webseite von Illumos findet sich der eine oder andere tote Link. Ein Blick auf die Github-Seite zeigt aber, dass es sich um ein aktives Projekt handelt. Von Illumos selber gibt es keine eigene ISO-Datei zum Download, die Verteilung erfolgt über verschiedene Distributionen, wie zum Beispiel Openindiana. Wer also neugierig auf das einzige Open-Source-Betriebssystem mit Unix-System-V-Wurzeln ist, kann einen Blick riskieren, denn dem Projekt geht es gut. Davon, dass in naher Zukunft Windows, MacOS und Linux an der Spitze enger zusammenrücken müssen, kann aber keine Rede sein. Auch ein weiteres für Entwickler wichtiges Werkzeug ist während der Pflege durch Oracle in einen sehr unklaren Status geraten. Es gibt darüber hinaus aber Sun-Projekte, die von Oracle wirklich dauerhaft weiterentwickelt werden.
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Ehemalige Sun-Projekte: Open Source à la Oracle | Freie Hilfe für Entwickler |
Wobei man sagen muss dass eines dieser HighEnd-Features (Komplettkonvertierung physischer...
Ahoi! :) Es ist in der Tat das aktuell einzig wahre Filesystem. BRTFS & XFS ziehen mit...
Äh ... JPA _IST_ ein ORM, da is nix "oberhalb" und konkreter gehts nicht mehr ... naja...
Nochmal: Wenn Du bei deinem Go-Code Copy-&-Paste betreibst oder so etwas wie go gen...