Eelume: Schlangenroboter sollen Unterwasseranlagen inspizieren
Wendig, günstig und stets einsatzbereit: Das norwegische Unternehmen Eelume hat einen Roboter für den Einsatz auf dem Meeresgrund entwickelt. Der Energiekonzern Statoil will den Unterwasserroboter testen.

Ein schlängelnder Roboter für Unterwassereinsätze: Das norwegische Unternehmen Eelume hat eine robotische Schlange entwickelt, die Inspektionsarbeiten auf dem Meeresgrund durchführen soll. Eelume ist eine Ausgründung der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, NTNU) in Trondheim. An dem Projekt beteiligt sind das norwegische Unternehmen Kongsberg Maritime (KM), das Ausrüstung für Handelsschiffe und Anlagen auf hoher See herstellt, sowie der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil.
Die Roboterschlangen sollen dauerhaft auf dem Meeresboden stationiert und nach Plan oder bei Bedarf ausrücken. Ihre Aufgabe soll es sein, die Anlagen nach Schäden abzusuchen. Daneben werden Säuberungs- sowie kleinere Reparaturarbeiten wie etwa das Einstellen von Ventilen zu ihrem Repertoire gehören. Das sind die häufigsten Arbeiten, die unter Wasser anfallen.
ROVs werden von Schiffen aus ferngesteuert
Bisher werden solche Arbeiten von ferngesteuerten Tauchrobotern (Remotely operated Vehicle, ROV) durchgeführt. Der Einsatz eines solchen Unterwasserfahrzeugs ist jedoch teuer, da er ein Schiff erfordert, von dem aus es per Kabel gesteuert wird. Die Schlange kommt ohne Schiff aus, was sie deutlich günstiger macht.
Ein weiterer Vorteil ist die Wendigkeit der Roboter: Eine Roboterschlange besteht aus mehreren Segmenten, die durch Gelenke verbunden sind. Sie kann besser auf engem Raum navigieren oder sich durch enge Spalten zwängen. Der Roboter schwimmt schlängelnd wie eine echte Schlange. Er kann aber auch mit einem Antrieb ausgestattet werden, der für zusätzlichen Schub sorgt.
Statoil stellt Anlagen für Tests zur Verfügung
Die Roboter sollen an den Anlagen von Statoil getestet werden, berichtet KM. Wann sie regulär eingesetzt werden, ist noch nicht bekannt.
Auch hierzulande entwickeln Robotiker Systeme für den Einsatz unter Wasser. Das Deutsche Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) hat vor zwei Jahren eigens dafür in Bremen die maritime Explorationshalle eingerichtet. Das ist eine Testanlage für Unterwasserroboter mit einem 3,4-Millionen-Liter-Meerwasserbecken.
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