Ed Fries: Der Erfinder der Xbox im Interview

Er trieb die Markteinführung der Xbox voran, jetzt unterstützt er die Macher der Android-Konsole Ouya und hat im Alleingang ein ganzes (kleines) Halo programmiert: Im Interview mit Golem.de spricht Ed Fries über Konsolen und 10-Millionen-Dollar-Spiele.

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Ed Fries im Interview
Ed Fries im Interview (Bild: Golem.de / Daniel Pook)

Auf der Quo Vadis 2013 in Berlin hat Ed Fries mit Bildern aus der Vergangenheit über die Zukunft gesprochen. Der ehemalige Manager von Microsoft sammelt nämlich Postkarten von der vorletzten Jahrhundertwende, auf denen zu sehen ist, was die Menschen damals von den kommenden Jahren erwartet haben: Fliegende Autos sind darauf zu sehen oder Gedankenlesemaschinen. Woran im Jahr 1900 natürlich niemand gedacht hat, sind Konsolen und das Internet.

Ed Fries beschäftigt sich hauptberuflich mit der Zukunft. Bis 2004 hat er bei Microsoft gearbeitet, zuletzt als Chef der Entertainmentsparte, wo er die Entwicklung der Xbox angeschoben und Studios wie Bungie, Ensemble und Rare übernommen hat. Seitdem arbeitet Fries als selbstständiger Berater, unter anderem derzeit für die Android-Konsole Ouya. Wenn sich Fries in seiner Freizeit nicht mit Postkarten beschäftigt, programmiert er auch mal eine eigene Version von Halo für den Konsolenklassiker Atari 2600 - eine Herausforderung, schließlich verfügt das Gerät über gerade mal 128 Byte RAM und 4 KByte an ROM.

In seinem Vortrag auf der Entwicklerkonferenz Quo Vadis hat Ed Fries vor allem davon gesprochen, wie sich die Games in den kommenden Jahren weiterentwickeln werden. Er hält viel von Tablets und anderen Touchscreen-Geräten, glaubt aber, dass die Spielentwickler erst noch lernen müssen, Titel zu produzieren, die wirklich sinnvoll mit der ganz speziellen Steuerung umgehen. "Wir in der Spieleindustrie machen viele Dinge auf eine bestimmte Art, weil es schon immer so gemacht wurde", sagte Fries im Gespräch mit Golem.de. Es sei Apple gewesen, das - eigentlich eher zufällig - in die Spielebranche eingebrochen sei und viele Regeln geändert habe, aber es gebe noch immer viel zu tun.

Playstation 4 und PC-Technologie

Fries findet es gut, dass sich die Playstation 4 technisch stark an PCs orientiert. Er selbst wollte damals die erste Xbox viel später an Windows-Rechnern ausrichten. Als sich das Unternehmen dann doch entschieden hatte, die Konsole nicht mit Windows als Betriebssystem auszuliefern, "war Bill nicht erfreut", sagt er und meint den damaligen Firmenchef Bill Gates. "Es ist eine Ironie der Geschichte, dass sich Sony nun so stark an PCs orientiert", so Fries.

Von Kickstarter hält Ed Fries viel. Es sei derzeit sehr schwierig für Entwickler, mittelgroße Spiele durch Publisher finanziert zu bekommen. 1 Million US-Dollar oder 100 Millionen US-Dollar für ein überzeugendes Projekt zu erhalten, sei vergleichsweise einfach, aber für die Lücke bei rund 10 Millionen US-Dollar sei Crowdfunding ein sinnvoller Weg. Kickstarter war vor rund 100 Jahren übrigens auch auf keiner einzigen Postkarte zu sehen.

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